Joanneum: Sparen durch lange Schließungen

Zum 200-Jahr-Jubiläum machen sich die Sparmaßnahmen im Universalmuseum Joanneum besonders stark bemerkbar: Erstmals wird einigen Häusern, die bisher ganzjährig geöffnet waren, eine mehrmonatige Winterruhe verordnet.

Haupthaus und Kunsthaus bleiben offen

Ganzjährig Zutritt haben Besucher künftig vor allem zu den Abteilungen im Haupthaus des Joanneums, also zur Neuen Galerie, zur Multimedialen Sammlung, zum Naturkundemuseum (ab Eröffnung März 2013) und zum Kunsthaus, wo überall Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet ist. Das Museum im Palais sperrt dagegen nur Mittwoch bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr auf.

Der neue Eingangsbereich

APA/UMJ

Der neu gestaltete Eingangsbereich des Museumsviertels

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Zeughaus und Volkskundemuseum schließen

Das Zeughaus in der Herrengasse schließt im Jänner und Februar ganz. „Da haben wir die wenigsten Besucher, die Touristen kommen erst im März wieder“, so Joanneums-Intendant Peter Pakesch. Gleich drei Monate (Dezember bis Ende Februar) sperrt das Volkskundemuseum zu, aber auch dann bleiben die Öffnungszeiten reduziert auf Mittwoch bis Freitag von 16.00 bis 20.00 Uhr und am Wochenende von 14.00 bis 18.00 Uhr. „Wir müssen die Schließungen machen, weil wir es uns nicht anders leisten können“, bedauert Pakesch die Maßnahmen, wodurch vor allem die Kosten für Heizung und Aufsichtspersonal gesenkt werden sollen.

Schloss Eggenberg im Winterschlaf

Auch Schloss Eggenberg wird in einen längeren Winterschlaf geschickt, sind doch die Alte Galerie, das Archäologiemuseum, das Münzkabinett und die Prunkräume von Jänner bis März geschlossen und dann nur noch fünf statt bisher sechs Tage in der Woche zugänglich (Mittwoch bis Sonntag, 10.00 bis 17.00 Uhr).

Schloss Stainz mit Jagd- und Landwirtschaftsmuseum sowie Schloss Trautenfels sind ebenfalls von November bis Februar bzw. März zu, und auch der Skulpturenpark schließt Ende Oktober, um erst im April wieder zu öffnen.

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Hinsichtlich des Erhalts und der Präsentation der südsteirischen Römersiedlung Flavia Solva im Bezirk Leibnitz, die aus finanziellen Gründen überhaupt aufgelassen werden sollte, hat man sich im letzten Moment doch geeinigt und will nun nur einen kleinen Bereich der Ausgrabungen zuschütten, der Rest soll neu präsentiert werden.

Sparstift greift auch ins Programm ein

Das Diktat des Sparstifts greift aber über die Öffnungszeiten hinaus und ins Programm ein: Der Zuschuss vom Land wurde von 17,5 auf 14,3 Mio. Euro (2012) zurückgefahren und auch die Stadt Graz, Partner beim Kunsthaus, will ihren Anteil stutzen. Eine Maßnahme wird sein, dass Ausstellungen länger stehen bleiben, was sich wiederum auf die Zahl der Besucher - die schon 2010 von 514.000 auf 487.000 sank - nicht vorteilhaft auswirken dürfte.

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