LKH Graz: Datenbank gegen Kindesmissbrauch

Das Grazer LKH startet demnächst eine zentrale Datenbank, die Fälle von Kindesmissbrauch dokumentiert. Mit diesen Daten soll der Kinderschutz erhöht werden. Ab dem nächsten Jahr sind die Daten auch in anderen Spitälern abrufbar.

Rund 100 Mal im Jahr wird an der Grazer Kinderklinik oder -chirurgie die Kinderschutzgruppe eingeschaltet - immer dann, wenn der Verdacht auf Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung besteht. Bei diesen Kindern wird demnächst ein entsprechender Vermerk im medizinischen Akt gespeichert.

Puppe

EPA/Franck Robichon

Daten sollen Kinderschutz erhöhen

Schnelleres Handeln möglich

Die gespeicherten Daten sollen dem besseren Schutz der Kinder dienen. So könnten bei jedem folgenden Spitalsbesuch die Anzeichnen auf einen möglichen Missbrauch schneller gedeutet werden, sagt die Leiterin der Kinderschutzgruppe an der Grazer Kinderklinik, Elisabeth Fandler: „Das ist ein Vorteil, wenn wir das auch elektronisch haben, denn wenn das Kind wiederkommt, hat man hier schon eine gewisse Sicht darauf und sieht: Aha, hier gab es schon einmal Schwierigkeiten, hier ist das Jugendamt involviert.“ Aber auch wenn sich der Verdacht nicht bestätigt, so Fandler, sei der Vermerk gut, denn so würde man Gerüchte verhindern.

Demnächst auch steiermarkweit abrufbereit

Die Datenbank könne aber auch schon im Vorfeld Schlimmes verhindern, sagt Fandler: „Wir können hier genauer schauen: Aus welchen Familien kommen die Kinder, welchen Schwierigkeiten waren diese Kinder ausgetzt? Wir haben hier vergleichbare Daten und können so auch die Prävention fördern.“

Ab dem nächstem Jahr sollen die Daten auch in den anderen Spitälern der steirischen Krankensanstaltengesellschaft abgerufen werden können.

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