Anstellung für Pflegeeltern ab 2012

Ab dem kommenden Jahr können sich steirische Pflegeeltern für ihre Arbeit anstellen lassen. Bislang erhielten Pflegeeltern zwar monatlich Pflegegeld für die Betreuung der Kinder, mussten für ihre Versicherung aber selbst aufkommen.

Eltern

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Pflegeeltern können im kommenden Jahr zwischen drei Varianten der Bezahlung wählen

Ab dem kommenden Jahr können Pflegeeltern zwischen drei Varianten wählen: Sie können sich anstellen lassen oder sich selbst versichern und ein monatliches Zusatzgeld bekommen - was allerdings beides mit zusätzlichen Aufgaben verbunden ist - oder sie können alles belassen, wie es ist und allein das Pflegegeld beziehen.

Pflegeelternverein „sehr erfreut“

Das sei ein riesiger Fortschritt, sagt Friedrich Ebensberger vom steirischen Pflegeelternverein: „Grundsätzlich begrüßen wir das natürlich sehr. Das ist eine Forderung, die hat eine ganz lange Geschichte, und dass es jetzt nach diesen vielen Diskussionen und Bemühungen gelingt, ist für uns eine sehr erfreuliche Entscheidung.“

„Anerkennung der Arbeit“

Auf die Frage, ob die Möglichkeit einer Anstellung auch dazu führen wird, dass jetzt mehr Menschen Pflegeeltern werden wollen, meint Ebensberger: „Mit Sicherheit ist es für den einen oder anderen ein Anreiz, um sich für diese Aufgabe zu interessieren. Die wesentliche Entscheidung wird es wahrscheinlich nicht sein, aber ich sehe es nicht nur unter dem Gesichtspunkt, eben die Ressource der Pflegeplätze zu sichern, ich sehe es auch als eine Anerkennung der Arbeit, die Pflegeeltern leisten.“

Bessere Differenzierungen möglich

Wer zusätzliches Geld bezieht, muss aber auch zusätzlich zur Betreuung der Kinder neue Qualitätsstandards erfüllen, zum Beispiel Betreuungsprotokolle ausfüllen oder Weiterbildungen besuchen. „Grundsätzlich muss man dazu sagen, Pflegeverhältnisse sind ja sehr unterschiedlich, es gibt Pflegeverhältnisse, die laufen im Prinzip ganz ähnlich wie eine Adoption bis hin eben zu Pflegeverhältnissen, die äußerst schwierig sind. Insofern ist es gut, dass es auch ein Differenzierung der Pflegeleistungen gibt, die den Eltern abverlangt wird“, so Ebensberger.

Den Staat kostet ein Kind, das auf einem Pflegeplatz betreut wird, laut Ebensberger rund 15 Euro am Tag; wird es in einer Wohngemeinschaft untergebracht, belaufen sich die Kosten auf 100 Euro pro Tag und mehr.

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