BH Murtal: Was sich mit 1. 1. 2012 ändert

Vor zwei Monaten ist im Landtag die Zusammenlegung der Bezirke Judenburg und Knittelfeld beschlossen worden. Bis 1. Jänner 2012 wird die neue BH Murtal auf Schiene sein. Einige Fragen sind derzeit aber noch offen.

Grafik Murtal

ORF

Mit 1.1.2012 gibt es die Region Murtal

Die Unsicherheit in der Bevölkerung war groß, als die Pläne für die Zusammenlegung der Bezirke präsentiert wurden. Zwei Wochen vor der Fusion sind nun bereits viele Details bekannt, aus zwei Bezirken wird ein Bezirk mit einer Behörde. Diese Behörde wird Bezirkshauptmannschaft Murtal heißen und ihren Sitz in Judenburg haben.

Referate sind aufgeteilt

In Knittelfeld wird es eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft geben, erklärt Landesamtsdirektor Helmut Hirt: „Dort werden alle für die Bürger relevanten Fragen abgehandelt werden können. Einige wenige komplexere Verfahren, wie zum Beispiel im Anlagenbereich, werden künftig in Judenburg konzentriert sein. Unsere Referate intern haben wir großteils in Judenburg konzentriert, mit Ausnahme des Sozialreferates, das in Knittefeld ist. Aber die konzentrierten Referate werden mit einer jeweiligen Außenstelle in der anderen Stadt sein.“ Die Wege für die Bürger sollen weiter kurz gehalten werden, so Hirt.

Die Aufgabe des Landes bei der Zusammenlegung besteht darin, die Verwaltung effizienter zu gestalten. Wo sich künftig Einrichtungen wie Polizei oder Feuerwehr niederlassen, liege nicht im Verantwortungsbereich des Landes, sondern werde von der jeweiligen Behörde oder Organisation selbst entschieden.

Wo Polizei-, Rettung- und Feuerwehrzentralen sind

Fix ist, dass das Bezirkspolizeikommando Murtal in Knittelfeld sein wird - mehr dazu in Polizeikommando Murtal kommt nach Knittelfeld.

Das Feuerwehrkommando dürfte beiden Städten erhalten bleiben und über ein sogenanntes Bereichskommando verbunden werden. Auch das Rettungskommando dürfte in beiden Städten bleiben. Auch bei der Wirtschaftskammer ändert sich nichts, die Regionalstelle Murtal bleibt in Judenburg. Wie sich Landwirtschaftskammer und Arbeiterkammer entscheiden, kann man noch nicht sagen, so Hirt.

Mittelfristig betrachtet ist das oberste Ziel der Zusammenlegung einzusparen, erklärt der Landesamtsdirektor: „Ab 1. Jänner 2012 werden sechseinhalb Stellen oder Dienstposten nicht mehr nachbesetzt werden, das heißt, sie werden schon kurzfristig eingespart.“ Sichtbare Veränderungen wird es für die Bürger bei verschiedenen Drucksorten wie Briefpapier und Türschildern sowie den neuen Autokennzeichen geben, denn aus JU und KF wird MT.

Warten auf MT-Kennzeichen

Bis man das erste Auto mit dem Kennzeichen MT auf der Straße sehen wird, wird es aber noch mindestens ein halbes Jahr dauern, denn die Vorräte an JU- und KF-Kennzeichen in den Zulassungsstellen sind noch groß. Erst wenn diese verbraucht sind, wird mit der Produktion der MT-Nummerntafeln begonnen.

Die alten Kennzeichen müssen dann auch nicht sofort ausgetauscht werden. MT-Kennzeichen werden nur bei einer KFZ-Neuanmeldung oder -Ummeldung ausgegeben. Wunschkennzeichen kann man sich bereits jetzt reservieren lassen. Wie mit bestehenden Wunschkennzeichen verfahren wird, ist noch nicht klar.

Weiterhin Unmut in Bad Aussee

Während es in Judenburg und Knittelfeld keinen Widerstand gegen das neue Kennteichen MT gibt, will man sich Bad Aussee mit der auch dort geplanten Umstellung nicht zufrieden geben. Dort soll mit Wegfall der Expositur das Kürzel BA durch LI für die Liezen ersetzt werden. Zu Spüren bekommt die Verstimmung unter anderem Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ), der Anfang Dezember aus dem Kreis der „Arbeitertrommelweiber“ ausgeschlossen wurde.

Obwohl es sich dabei um einen Faschingsbrauch handelt, kommt der Ausschluss der Aberkennung einer Ehrenbürgerschaft gleich. Voves selbst will den Ausschluss nicht kommentieren.