Handel mit kranken Hundewelpen aufgedeckt

Einen regen Handel mit kranken Hundewelpen hat ein steirisches Betrügerpaar betrieben: Die beiden sollen seit 2009 über das Internet Hundewelpen aus Osteuropa mit gefälschten Impfpässen als reinrassige Hunde verkauft haben.

Schäferhunde-Welpen

APA/dpa/Uli Deck

Die Käufer bekamen für ihr Geld meist kranke Tiere

Der 41 Jahre alte Steirer und seine 30-jährige Komplizin sollen Pitbulls, Bulldoggen und Hirten- sowie Hütehunde - einige waren Mischlinge - aus Ungarn und Rumänien zum Verkauf angeboten haben, stets mit dem Hinweis, dass es sich um reinrassige, geimpfte, gechipte und entwurmte Tiere handelt.

Gefälschte Dokumente

Den Käufern legte das Duo ein gefälschtes Impfdokument eines Tierarztes vor, den es laut Tierärztekammer gar nicht gibt; auch die Nachweise über den eingesetzten Chip waren gefälscht. Statt reinrassiger Hunde bekamen die Käufer meist kranke Tiere - einige von ihnen mussten laut Polizei eingeschläfert werden, andere überlebten nur durch teure Behandlungen.

Übergabe an Raststätten und Tankstellen

Die Übergabe der Welpen fand an Autobahntankstellen und Raststätten in der Oststeiermark statt; die Käufer reisten sogar aus Tirol an, so die Polizei. Pro Tier kassierte das Betrügerpärchen zwischen 300 und 500 Euro.

Anzahl der Geschädigten noch unklar

Laut Rosemarie Berger vom Landeskriminalamt Steiermark könnten die beiden auf der Internetplattform Anzeigen im dreistelligen Bereich aufgegeben haben; unter einer Referenznummer wurden zwölf Anzeigen gefunden, dutzende Referenznummern müssen noch überprüft werden. Deshalb können die Ermittler auch noch nicht sagen, wie viele Hunde die beiden verkauft haben.

Vier Geschädigte wurden bisher ausgeforscht, die Polizei geht aber von einer weitaus größeren Zahl in ganz Österreich aus und ersucht mögliche Geschädigte, sich beim Landeskriminalamt Steiermark unter der Nummer 059/133/60-3333 zu melden. Das Pärchen soll laut Polizei erst nach Abschluss der Ermittlungen angezeigt werden.