Gigasport sperrt zwölf Filialen in Osteuropa zu

Zwölf Filialen der Sportmarke „Gigasport“ von Kastner & Öhler in Tschechien und der Slowakei sperren zu. 280 Mitarbeiter sind betroffen. Die Filialen hätten sich schlecht entwickelt und der Handel sei in einer prekären Situation, begründet das Unternehmen die Entscheidung.

Von der Schließungswelle, die bis zum Sommer über die Bühnen gehen soll, sind insgesamt elf Filialen in Tschechien und eine in der Slowakei betroffen. „Hier hat sich in den letzten Jahren das Marktumfeld so verschlechtert, dass auch längerfristig keinerlei positiven Entwicklungsmöglichkeiten absehbar sind“, erklärt der Vorstand des Unternehmens, Andreas Zinschitz.

Neustart wäre nicht rentabel gewesen

Auch die Marktprognosen seien negativ. Man sei vor der Entscheidung gestanden, diesen Schritt zu setzen oder noch einmal viel Geld in die Hand zu nehmen und praktisch einen Neustart zu probieren. Das erschien dem Unternehmen als die weniger attraktive Option. Bei der Hälfte der Filialen ist Gigasport selbst Eigentümer. Über eine Verwertung sei noch nicht entscheiden.

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Weitere Standorte „unter Beobachtung“

Ebenfalls „unter Beobachtung“ stünden die drei slowenischen Gigasport-Standorte. Hier sei die Lage zwar „weniger kritisch“, es werde aber auch hier in den nächsten Monaten eine nähere Prüfung geben. Gut sei hingegen die Entwicklung in Österreich, versichert Zinschitz. In Villach übersiedle man noch im März in das neue Shoppingcenter Neukauf, wo Gigasport sich auf 3.500 Quadratmeter Verkaufsfläche neu präsentieren werde.

1.520 Mitarbeiter und 275 Millionen Euro Umsatz

Aus firmenhistorischer Perspektive ist der Rückzug schmerzhaft: Kastner & Öhler wurde 1873 im heute tschechischen Opava gegründet, das spätere Stammhaus in Graz folgte 1883. 1997 verkaufte man die Versand-Sparte an Neckermann, 2011 gliederte man die Sportfachgeschäfte unter der Marke „Gigasport“ aus.

Im Vorjahr verfügte Kastner & Öhler gemeinsam mit Gigasport über 49 Standorte in Österreich, Tschechien, Slowakei und Slowenien. Inzwischen wurde ein Standort in Wien geschlossen, zwölf folgen nun bis Jahresmitte in Tschechien und Slowakei. Im Wirtschaftsjahr 2010/11 (März bis Februar) wurde mit 1.520 Mitarbeitern ein Umsatz von 275 (nach 268) Mio. Euro erzielt, für das Wirtschaftsjahr 2011/12 liegen noch keine Informationen vor.

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