Südsteirischer Pfarrer gegen Homosexualität

Für große Aufregung sorgen die radikalen Ansichten des Pfarrers von St. Veit am Vogau zum Thema Homosexualität. In einem Pfarrblatt bezeichnet er die sexuelle Neigung als „heilbar“. Die Diözese Graz-Seckau distanziert sich.

Pfarrer Tropper

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Südsteirischer Pfarrer stützt sich auf angebliche wissenschaftliche Erkenntnisse

Schon einmal hatte der Pfarrer von St. Veit am Vogau, Karl Tropper, mit radikalen Standpunkten zum Thema Islam für Aufregung gesorgt. Nun sind es seine Ansichten zur Homosexualität, mit denen er große Wellen schlägt. Demnach sei diese sexuelle Neigung unnatürlich und krank.

Pfarrblatt ging an tausende Haushalte

Verbreitet wurde diese Ansicht in einer Beilage zum jüngsten Pfarrblatt, das an 2.500 Haushalte gegangen ist. Diesem legte der Pfarrer Karl Tropper angeblich wissenschaftliche Erkenntnisse zur Homosexualität bei, die seine Ansichten untermauern. Darin wird von einer Triebverirrung und heilbaren Krankheit gesprochen. Und: Homosexuelle hätten mehr als sechs Millionen Aids Tote zu verantworten.

In der Messe am Sonntag bekräftigt der Pfarrer seine Standpunkte ein weiteres Mal und sagt, die Wahrheit sei offenbar Diskriminierung. Viele Kirchgänger in St. Veit am Vogau stehen hinter ihrem Pfarrer: „Er ist der, der uns aufklärt und leider Gottes, unter Anführungszeichen, uns 20 von Jahren voraus ist und ein Visionär ist“, sagt eine Kirchgängerin.

Diözese distanziert sich

Die Diözese hingegen distanziert sich von den Positionen des südsteirischen Pfarrers, sagt Johannes Ulz vom Pastoralamt der Diözese Graz-Seckau: „Ich bin sehr betroffen und auch erschüttert, denn für die Kirche ist es ganz klar, dass die Würde der Person, unabhängig von der sexuellen Ausrichtung gegeben ist“. Die Diözesanleitung werde daher das Gespräch mit Tropper suchen.

Pfarrblatt Beilage Homosexualität

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Pfarrer macht Homosexuelle für sechs Millionen Aids-Tote verantwortlich

Zuletzt sorgte das Thema Homosexualität auch in Stützenhofen in Niederösterreich für Aufregung. Kardinal Christoph Schönborn bestätigte dort gegen den Willen des örtlichen Pfarres einen homosexuellen Pfarrgemeinderat - mehr dazu in Homosexueller Pfarrgemeinderat bestätigt (noe.ORF.at; 30.3.2012).

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