Kapellari zu St. Veiter Pfarrer: „Altersstarrsinn“

Der Fall des Pfarrers von St. Veit am Vogau sorgt weiter für Schlagzeilen: Am Montag nahm zunächst die Diözese Graz-Seckau schriftlich zu seinen Aussagen zur Homosexualität Stellung, am Dienstag äußerte sich Bischof Egon Kapellari persönlich.

Bischof Egon Kapellari

ORF

Kapellari droht Pfarrer Tropper mit „kirchenrechtlichen Konsequenzen“

Es sind Schlagworte wie „Triebverirrung“ und „heilbare Krankheit“, mit denen Pfarrer Karl Tropper in einem Pfarrblatt gegen Homosexuelle wetterte - mehr dazu in Südsteirischer Pfarrer gegen Homosexualität.

Bischof droht mit „Konsequenzen“

Nachdem von Seiten der Diözese Graz-Seckau bereits am Montag deutlich Stellung genommen wurde - mehr dazu in Diözese weist südsteirischen Pfarrer zurecht, äußerte sich am Dienstag am Rande einer Reise nach Rom auch Diözesanbischof Kapellari zu dem Fall: In einem persönlichen Brief an Pfarrer Karl Tropper und in einem Interview sprach er von „Altersstarrsinn“; im Wiederholungsfall werde es „kirchenrechtliche Konsequenzen“ geben, so Kapellari.

Zu Priesterinitiave: „Keine Türen zugeschlagen“

Größeres Thema beim Rom-Besuch war aber die Aufforderung der Priesterinitiative rund um Helmut Schüller zum Ungehorsam - diese Initiative war ja am Gründonnerstag von Papst Benedikt XVI. gerügt worden, ein direkter Dialog mit der Pfarrerinitiative wurde vom Vatikan abgelehnt - mehr dazu in Vatikan lehnt direkten Dialog mit Pfarrer-Initiative ab (religion.ORF.at; 16.4.2012); es sei Aufgabe der österreichischen Bischöfe und der Bischofskonferenz, diesen Dialog zu führen, hieß es.

Für Kapellari ist das eine richtige Entscheidung: Der Papst habe keine Türen zugeschlagen. Das Wort Ungehorsam sei jedenfalls ein ungeheurer Tabubruch, so der Diözesanbischof.

Auswirkungen auf Bischofsbestellungen möglich

Nicht ausgeschlossen wird, dass sich die Probleme der katholischen Kirche in Österreich auch auf die kommenden Bischofsbestellungen auswirken - unter anderem bekommt ja auch die Steiermark im nächsten Jahr einen neuen Diözesanbischof. Kapellari sagte dazu, er wünsche sich Bischöfe, die eine gewisse Praxis mitbringen, nicht polariarisieren, es sich aber auch nicht in der „bequemen Mitte“ gemütlich machen.

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