Dieter Dorner gestorben
Der in Wien geborene Dorner studierte an der Akademie für darstellende Kunst in Graz Schauspiel und Regie. Im Jahr 1965 gründete und leitete er das Junge Theater Graz. Mit 23 Jahren wurde er dann Sprecher bei Radio Graz - in einer Zeit, als alles noch genau reglementiert war, wie er in einem Interview erzählte:
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Gründungsmitglied von Ö3
Einen neuen Geist versprühte Dorner dann im jungen Team des neu gegründeten Senders Ö3, wo er unter anderem den „Ö3 Wecker“ moderierte und Österreich jahrelang mit den legendären Worten „Leitln, Leitln, halba achte isses“ aufweckte:
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ORF
Schon zu Lebzeiten eine Legende
Ab 1975 wurde er beim ORF mit dem Aufbau der ersten Konsumentenredaktion „help“ betraut. Ab 1981 leitete er beim ORF Kärnten die Abteilungen Jugend, Gesellschaft und Familie sowie Religion. 1987 wurde Dorner in Wien Hauptabteilungsleiter für Unterhaltung und Ö3-Programmleiter.
ORF-Radiodirektor Karl Amon sagt über Dieter Dorner: „Dieter Dorner war bereits zu Lebzeiten eine Legende. Er war einer der begnadetsten Moderatoren der österreichischen Radiolandschaft. Als Mitbegründer von Ö3 setzte er wichtige Akzente für das österreichische Radio.“
Unkonventionell, kreativ, visionär
Den Hörern von Radio Steiermark ist er als Gestalter von „Dorner’s Steirereck“ und oftmaliger Gastgeber der Sendung „Seinerzeit“ in Erinnerung. „Mit Dieter Dorner verliert der ORF nicht nur eine seiner markantesten Stimmen, sondern eine große Persönlichkeit, die der Qualität in der Radiounterhaltung einen Namen gegeben hat. Seine Moderationen waren gekennzeichnet von pointiertem Witz, gesellschaftspolitischem Tiefgang und hohem sprachlichen Niveau. Er war unkonventioneller Geist, kreativer Förderer und großer Visionär“, würdigte ORF-Steiermark-Landesdirektor Gerhard Draxler den Verstorbenen.
Bioweinbauer und Athos-Kenner
Der in Mureck ansässige Bioweinbauer erhielt zweimal das Goldene Mikrofon für herausragende Moderatorenleistung und auch den großen österreichischen Naturschutzpreis „Grüner Ast“ für Berichte zu landschaftsgerechtem Bauen.
Seine Zuneigung galt seit Jahrzehnten dem Berg Athos: Dorner wurde im Kloster Hilandar getauft; als es im März 2004 brannte, organisierte er eine Hilfsaktion zum Wiederaufbau. Zusammen mit seiner Frau, einer Ärztin, hatte er vier Kinder. Dorner wurde 68 Jahre alt.