Grazer SPÖ verzichtet auf Mai-Aufmarsch
1890 wurde der 1. Mai erstmals als internationaler Tag der Arbeit weltweit gefeiert. Bei den ersten Mai-Kundgebungen kämpften die Menschen vor allem gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen, sie forderten, die tägliche Arbeitszeit zu reduzieren sowie Pensions-, Invaliditäts- und Witwenversorgung einzuführen.
ORF
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich die Feiern zum 1. Mai allmählich grundsätzlich zu einer Plattform für sozialpolitische Anliegen. Heute sehen viele den Tag der Arbeit weniger als Kampftag für soziale Rechte der Arbeitnehmerschaft, sondern eher als Feiertag und Volksfest.
Ein „Fest für alle“ auf dem Schlossberg
Die Grazer Sozialdemokraten verzichten deshalb heuer auf den traditionellen Maiaufmarsch in der Grazer Innenstadt, stattdessen will Parteichefin Schröck eine „zeitgemäße Feier“ auf dem Grazer Schloßberg veranstalten. Bei diesem „Fest für alle“ gilt Freifahrt mit Schloßbergbahn und Schloßberglift, und es soll ein „Zukunftsfrühstück“ mit Reden von Schröck und SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves geben. Ein kleiner Marsch ist dennoch vorgesehen, und zwar vom Schloßberg-Restaurant zu den Kasematten unter dem Motto „Es geht bergauf“ .
KPÖ hält an Mai-Aufmarsch fest
Schröck sieht den Verzicht auf den Mai-Aufmarsch als Teil eines Erneuerungsprozesses in der Partei. Die Bundes-SPÖ hält an der Tradition hingegen fest. In Wien werde der Mai-Aufmarsch wie jedes Jahr stattfinden, hieß es aus der Bundeshauptstadt. Und auch die Grazer KPÖ wird wieder einen Marsch vom Südtiroler Platz bis zum Eisernen Tor organisieren. Stadtparteichefin Elke Kahr hält diesen Marsch in Zeiten des Sozialabbaus und zahlreicher Belastungspakete für notwendiger denn je.