Kein „Vulkanland“: Erleichterung in Region

Die Bezeichnung „Vulkanland“ für die fusionierenden Bezirke Feldbach und Radkersburg hat tagelang für Aufregung gesorgt. Nach dem Rückzieher der Landesregierung am Montag herrscht in der Region Erleichterung.

Südoststeiermark

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Der neue Bezirk wird Südoststeiermark heißen

Die Meldung aus der Pressestelle der Landesregierung am Montag war zunächst knapp: Die Bezeichnung „Vulkanland“ sei gestorben. Am Abend gaben dann Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) und sein Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bekannt, dass der neue Bezirk „Südoststeiermark“ heißen soll - mehr dazu in Aus „Vulkanland“ wird „Südoststeiermark“ und in Voves macht Rückzieher (news.ORF.at).

„Für Bezirksnamen ein Schwachsinn“

In der Region reagiert man befriedigt auf den Rückzieher. Der Chef der Wirtschaftskammer in Bad Radkersburg, Alois Kögl, sagt: „Ich bin zufrieden, dass der Name nicht kommt. Er kann von mir aus als Marke für landwirtschaftliche Produkte oder für Tourismus bleiben, aber als Bezirksnamen finde ich ihn einen Schwachsinn.“

„Wäre zu Lasten der Marke gegangen“

Einen interessanten Aspekt bringt der Bezirkshauptmann von Feldbach, Wilhelm Plauder, in die Diskussion ein: „Das Vulkanland ist ein großartiges Projekt, von tausenden Leuten getragen, und eine Behörde ist eine Behörde. Man darf nicht vergessen, wir verschicken 23.000 Strafbescheide im Jahr, wir entziehen Führerscheine und machen auch anderes, mit dem die Menschen nicht immer einverstanden sind. Es wäre, glaube ich, wohl eher zu Lasten der Marke Vulkanland gegangen, wenn diese Verwechslungsgefahr bestanden hätte.“

In Radkersburg ist der Namenswechsel Tagesgespräch, und Schwenk von Vulkanland auf Südoststeiermark kommt offenbar gut an:

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Projektteams erarbeiten Verwaltungsaufteilung

In den nächsten Wochen ist eine Arbeitsgruppe unter Landesamtsdirektor Helmut Hirt mit Verwaltungsfragen beschäftigt. Drei Projektteams arbeiten in den Bezirken daran, wie die Zusammenlegung von Radkersburg und Feldbach umgesetzt wird, erklärt Alexander Majcan, Bezirkshauptmann von Radkerburg; gebündelt werden diese Ergebnisse dann in der Hirt-Arbeitsgruppe.

Am 15. Mai soll schließlich bekannt gegeben werden, wo künftig das Bezirksgericht, die Bezirkshauptmannschaft und das Bezirkspolizeikommando ihren Standort haben werden - wobei beim Gericht das Justizministerium, bei der Polizei das Innenministerium gewichtige Mitspracherechte haben.

Der neue Bezirk dürfte das Autokennzeichen SO bekommen.

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Für den neuen Bezirk wird das Autokennzeichen SO erwartet

Kennzeichenkürzel „SO“ wird erwartet

Unter anderem muss auch geklärt werden, wie das Kürzel für die Autokennzeichen der Region Südoststeiermark lauten wird. Zuständig dafür ist das Verkehrsministerium, das Land gibt jedoch eine Empfehlung ab - zu erwarten wäre das Kürzel „SO“. Die neuen Kennzeichen gibt es frühestens, sobald die beiden Bezirke zusammengelegt tatsächlich wurden, aber auch da trifft es nur Neuanmeldungen - bestehende Kennzeichen werden nicht ausgetauscht.

Was die Bezeichnung eines Bezirks anlangt, gibt es übrigens keine klare, rechtliche Festlegung, ein Bezug zur Region sollte aber vorhanden sein, heißt es von der Landesamtsdirektion; die Bezeichnung „Vulkanland“ sei aber für viele Menschen doch etwas zu phantasievoll gewesen, so Hirt.

Die Namensänderung von „Vulkanland“ auf „Südoststeiermark“ soll auf die anderen, bevorstehenden Bezirksfusionen und die geplanten Doppelnamen wie Bruck-Mürzzuschlag und Hartberg-Fürstenfeld vorerst keinen Einfluss haben. Im Zuge späterer Bezirksreformen könnten aber auch diese Regionen zu den Großbezirken Oststeiermark und Obersteiermark Ost erweitert und umbenannt werden.