Graz im Zeichen der Arbeitslosen
In der Steiermark waren im März 36.500 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, weitere sind in Schulungen. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, fanden in der Grazer Innenstadt den ganzen Tag über zahlreiche Aktionen statt.

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Rosen als Wertschätzung
Rosen als Zeichen der Wertschätzung
Mitarbeiter des Arbeitslosenfonds der Diözese Graz-Seckau verteilten Rosen - mit diesen Blumen wolle man darauf hinweisen, wie schwierig es für Menschen ist, arbeitslos zu sein: „Wir verteilen Rosen als Zeichen der Würde und Wertschätzung. Wir wollen besonders darauf aufmerksam machen, dass auch Menschen ohne Erwerbsarbeit Würde haben und würdevoll zu behandeln sind“, sagt Bernhard Schwarzenegger vom Arbeitslosenfonds.
Unglücksspiel Arbeitslosigkeit
Am Eisernen Tor baute der Arbeitslosenverein Amsel seinen Stand auf. Dort setzte man sich zum Ziel, darauf hinzuweisen, dass die Arbeitssuche auch ein Unglücksspiel sein kann, „weil die Bedingungen am Arbeitsmarkt so sind, dass man jung sein soll, aber trotzdem schon Berufserfahrung haben soll und das alles nichts hilft, wenn man nicht Beziehungen hat beim Einstieg in den Arbeitsmarkt“, sagt Anita Schaup von Amsel.
Kommunistische Jugend: „Den Reichen reicht’s“
Unter dem Motto „Den Reichen reicht’s“ stand eine Aktion der Kommunistischen Jugend: In einer Persiflage demonstrierte vor einer weißen Stretchlimousine der „Grazer Wut-Jetset“ mit Sprechchören für höhere Mieten, niedrigere Löhne und null Prozent Reichensteuer.

KJÖ
Aktion der Kommunistischen Jugend
Kunst will Arbeitslosigkeit enttabuisieren
Auch viele Kunstschaffende machten mit Aktionen, etwa Spielen und Plakatwänden, auf das Problem, arbeitslos zu sein, aufmerksam. „Ich glaube, dass man gerade mit künstlerischen Mitteln sehr gut auf politische Themen aufmerksam machen kann, vor allem im öffentlichen Raum. Wir würden das Thema gerne enttabuisieren, denn es kann jeden und jede treffen. Die meisten Menschen, die arbeitslos werden, betrachten das als persönliches Schicksal, als eigenen Fehler“, so Anita Hofer von „Kultur in Graz“.
„Soziale Verantwortung muss sichtbar bleiben“
Um soziale Anliegen in einer Zeit des kontinuierlichen Rückbaues des Sozialstaates sichtbar zu machen, verhüllte die HLW Sozialmanagement der Caritas in der Grabenstraße ihr Schulgebäude.

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Die verhüllte Schule soll darauf aufmerksam machen, dass soziale Verantwortung sichtbar bleiben muss, so Peter Erlbacher, der sich gemeinsam mit drei seiner Schulkollegen das Projekt ausdachte.
Link:
- Tag der Arbeitslosen (Programm)