Grundstein für Islamisches Zentrum gelegt
Fast 4.000 Muslime aus Österreich, Deutschland und dem Balkan waren bei der Grundsteinlegung in Graz dabei, dem vorangegangen war ein gemeinsames Mittagsgebet. Neben zahlreichen politischen Vertretern von Stadt und Land war auch der Großmufti der islamischen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina vertreten.
Signal respektvollen Miteinanders
Sowohl die Betreiber des Islamischen Kulturzentrums, als auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP)bezeichneten den geplanten Bau des Kulturzentrums als „Signal des respektvollen Miteinanders“. Realisiert werden soll der Bau zwischem dem Grazer Gewerbeparkund dem Zentralfriedhof allerdings erst ab dem Frühjahr 2013.
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Stummes und symbolisches Minarett
Als erstes wird mit dem Bau der Moschee begonnen, die nur ein stummes und symbolisches Minarett hat. Damit wird es auch keinen Muezzinruf geben, schildert der Sprecher des Islamischen Kulturzentrums Graz, Aldin Bektas: „Dementsprechend gab es keine Gegenstimmen bei der Bauverhandlung. Für uns macht es keinen Unterschied. Wir wollen, dass sich das ganze Gebäude in die Grazer Architektur einfügt.“
Platz für 800 muslimische Familien
In vier weiteren Phasen sollen dann eine Schule und ein Kindergarten, Geschäfte und Wohnungen sowie eine Mehrzweckhalle entstehen. Nach der Fertigstellung soll das Zentrum mehr als 800 muslimischen Familien Platz bieten. Graz ist nach Wien dann der zweite österreichische Standort mit einem islamischen Kulturzentrum. Moscheen gibt es außerdem in Telfs in Tirol und Bad Vöslau in Niederösterreich.
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Glaubensgemeinschaft finanziert sich selbst
Finanziert wird der Bau von der Grazer Glaubensgemeinschaft selbst, sagt Bektas: „Wir haben bereits Spenden von unseren Mitgliedern in der Höhe von 900.000 Euro. Die Gesamtkosten vom planenden Architekten werden auf 9,6 Millionen Euro geschätzt. Jedoch haben wir sehr viele Mitglieder, die Baufirmen haben und handwerklich begabt sind und wir glauben, dass wir die Kosten stark reduzieren können. Es kommt kein Geld von öffentlicher Hand.“
Dass es dennoch - unter anderem politisch motivierte - Gegner gibt, die den Bau des islamischen Kulturzentrums verhindern wollen, zeigte nur wenige Tage vor der Grundsteinlegung ein Vandalenakt auf dem Baugründstück - mehr dazu in Schweineköpfe auf Moschee-Bauland gelegt (8.5.2012). Die Aktion war von allen Seiten verurteilt worden.