Bürgerbefragung zu Reininghausgründen

Die Grazer Bevölkerung soll in einer Bürgerbefragung ab 22. Juni entscheiden, ob die Stadt die Reininghausgründe kaufen soll. Graz will die Gesellschaft, die die Gründe besitzt kaufen und darauf einen nachhaltigen Stadtteil entwickeln.

„Soll die Stadt Graz die 52 Hektar Reininghausgründe kaufen, um dort einen nachhaltigen, ökologischen und lebenswerten Stadtteil organisiert entwickeln zu können?“: So lautet die Fragestellung, die der Grazer Stadtsenat am 25. Mai beschließen soll. Die schwarz-grüne Stadtregierung will somit in einer Befragung klären lassen, ob die Stadt selbst die Entwicklung des Stadtteils in Graz-Wetzelsdorf in die Hand nehmen soll.

Reininghaus-Gründe

Stadt Graz

Die Reininghausgründe in Graz-Wetzelsdorf

Rüsch: „Keine neuen Schulden“

Notwendig sind allein für den Erwerb der 52 Hektar Bauland rund 75 Millionen Euro. „Für den Ankauf werden keine neuen Schulden aufgenommen, sondern im Besitz der Stadt Graz befindliche Grundstücke eingebracht“, erklärte dazu Finanzstadtrat Gerhard Rüsch (ÖVP). Ihm schwebt vor, von den Auswertungsgewinnen die Infrastruktur finanzieren zu können; mit der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG gebe es bereits Gespräche über eine Beteiligung.

Ab 25.000 Stimmen bindend

Die Bürgerbefragung wird von 22. Juni bis 1. Juli stattfinden, abgestimmt werden kann diesmal auch im Internet. Ab einer Beteiligung von 25.000 Grazern will man das Ergebnis als bindend betrachten, hieß es aus dem Bürgermeisteramt. Nach Vorliegen des Ergebnisses wird der Entscheid am 5. Juli dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Das Entwicklungsprojekt auf den Gründen der ehemaligen Brauerei Reininghaus war ins Stocken geraten, als der Eigentümer Asset One den ursprünglich eingeschlagenen Weg, gemeinsam mit der Stadt einen Musterstadtteil zu entwickeln, im Zuge der Wirtschaftskrise verworfen hatte. Seitens der Stadt befürchtete man einen scheibchenweisen Verkauf der Liegenschaften und steuerte mit dem Verweis auf notwendige widmungsrechtliche Bewilligungen dagegen. 2011 scheiterte ein Angebot der Stadt am Preis, andere Investoren sprangen wieder ab.

Urbanität und Nachhaltigkeit

Ein weiteres Projekt im Stadtteil Wetzelsdorf nennt sich „Graz-Zentrum Reininghaus Süd“ - es entsteht entlang der Peter-Rosegger-Straße und schließt von der Lage her an den geplanten neuen Stadtteil Reininghausgründe an. Die Wohnanlage in Holz-Lehm-Bauweise soll zeigen, wie Urbanität und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können - mehr dazu in Nachhaltiges Grazer Stadtteilprojekt (26.4.2012).

Link: