Plus 10,3 Prozent bei Arbeitslosen

Die Arbeitslosigkeit in der Steiermark hat im Mai wieder zugenommen - das Plus von 10,3 Prozent ist unter den Bundesländern der höchste Zuwachs. Betroffen hat er Männer und Frauen gleichermaßen.

29.335 Arbeitslose wies die Steiermark mit Stichtag 31. Mai auf, das bedeutet eine Zunahme von 2.737 arbeitssuchenden Personen verglichen mit Mai des Vorjahres.

Auf einen Antrag wird das Wort "Arbeitslosengeld" aufgestempelt

dpa/Oliver Berg

Besonders die Generation 50 Plus ist von der Zunahme der Arbeitslosigkeit betroffen

Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent

Der Anstieg betrifft alle in der Statistik des Arbeitsmarktservice ausgewiesenen Gruppen: Frauen (+ 9,6 Prozent), Männer (+ 10,9 Prozent); deutlicher fiel er allerdings in der Altersgruppe 50 plus mit 13,6 Prozent aus.

Die Steiermark weist damit eine aktuelle Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent auf und liegt nach wie vor unter dem Bundesländer-Schnitt von 6,2 Prozent - mehr dazu auch in Über 300.000 ohne Job (oesterreich.ORF.at). Dem entgegenzuhalten ist allerdings auch ein leichter Anstieg bei der Beschäftigung: Laut AMS-Schätzung haben in der Steiermark 484.000 Personen einen Job, über 6.000 mehr als im Mai des Vorjahres.

Leiharbeiter und Reinigungskräfte

Nach Branchen betrachtet haben die meisten Personen im Umfeld wirtschaftsnaher Dienstleistungen ihren Job verloren, außerdem Leiharbeiter (+19,6 Prozent) und Reinigungskräfte (+24,7 Prozent). Betrachtet man die einzelnen steirischen Regionen, zeigen sich gravierende Unterschiede: Murau und der Raum Gröbming etwa weisen laut Statistik als einzige Rückgänge auf, wenn auch geringe; alle anderen melden steigende Arbeitslosenzahlen - die höchsten in Deutschlandsberg (+ 18,2 Prozent), Knittelfeld (+ 20 Prozent) und Mureck (+ 32 Prozent).

Weniger Schulungsteilnehmer

Die Zahl der Schulungsteilnehmer ging um rund 700 Personen oder 7,3 Prozent zurück

Entspannung lässt auf sich warten

Zwar nimmt die Arbeitslosigkeit in der Steiermark langsamer zu als noch in den Wintermonaten, die Situation entschärft sich aber nicht so rasch wie vom AMS angenommen. Beim Arbeitsmarktservice ging man davon aus, dass der Frühling die Situation deutlich entspannt und unter anderem die Bauwirtschaft angekurbelt wird.

Insgesamt läuft die Wirtschaft laut AMS aber aktuell nicht dynamisch genug: Trotz guter Auftragslage würden die Betriebe derzeit nur wenige neue Mitarbeiter einstellen. Besonders deutlich zeige sich das beim Minus von 13 Prozent bei den gemeldeten offenen Stellen - das bedeutet, dass im heurigen Mai 664 Arbeitsplätze weniger angeboten wurden als im Mai 2011.

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