Betrunken im Grazer Kanalnetz verirrt
Der 24-Jährige war gemeinsam mit drei Freunden auf Zechtour und wollte gegen 6.30 Uhr eine Bar in der Grazbachgasse aufsuchen. Dabei entdeckte der Arbeiter eine Art Kellerabgang mit offener Tür - er ging hinein und befand sich plötzlich im finsteren Kanalsystem von Graz; die Freunde gingen währenddessen weiter.

ORF
Der Betrunkene irrte 3,5 Kilometer durch das Grazer Kanalnetz
Freunde alarmierten Einsatzkräfte
Nach einiger Zeit fiel den Freunden im Lokal auf, dass ihr Kumpel nicht nachgekommen war. Sie gingen zum Schacht zurück und suchten im stockdunklen Kanal - ohne Erfolg. Weil der 24-Jährige auch über Handy nicht erreichbar war, alarmierten sie schließlich die Einsatzkräfte: Die Polizei rückte mit fünf Streifen inklusive Hundeführer und Suchhund an, die Berufsfeuerwehr durchsuchte mit zwei Atemschutztrupps den Kanal zwischen Grazbachgasse, Mur und Herz-Jesu-Viertel ab.
Orientierung verloren
Wie sich später herausstellen sollte, war der Gesuchte in eine andere Richtung unterwegs gewesen: Er hatte die Orientierung verloren und machte sich - zunächst mit dem Handy als Lichtquelle - auf die Suche nach einem Ausgang. Dabei rutschte er wiederholt aus und zog sich Abschürfungen zu; dann verlor er auch noch das Handy.
3,5 Kilometer unterwegs
Gegen 8.00 Uhr gelangte der „Untergetauchte“ in der Nähe des Hilmteichs - rund 3,5 Kilometer von der Einstiegsstelle entfernt - wieder an die Oberfläche. Weil er vermutete, dass nach ihm gesucht wird, meldete er sich sofort bei der Polizei: „Da war er schon wieder ziemlich nüchtern“, so ein Beamter.
Auf eine ärztliche Versorgung verzichtete er; damit, dass er zumindest die Einsatzkosten der Feuerwehr zu zahlen hat, muss der 24-Jährige jedoch rechnen.