Umfahrung Hausmannstätten eröffnet

Seit Jahrzehnten von geplagten Bürgern gefordert, wurde die Umfahrung Hausmannstätten am Montag feierlich eröffnet: Die 2,3 Kilometer lange Strecke kostete über 80 Millionen Euro; Kernstück ist der ein Kilometer lange Himmelreich-Tunnel.

Rund 18.000 Fahrzeuge rollten bislang täglich durch Hausmannstätten, künftig sollen es nicht einmal mehr halb so viele sein.

Tunnel

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/Die Umfahrung Hausmannstätten mit dem Himmelreich-Tunnel wird nach einem letzten Check in der Nacht für die Autofahrer ab Dienstag 4.00 Uhr befahrbar sein]]

Bürgermeister: Der Ort werde aufleben

Die ersten Pläne für eine Umfahrung der Marktgemeinde gab es bereits im Jahr 1979; das Ringen um die Trasse dauerte aber schließlich mehr als drei Jahrzehnte. Nun darf aufgeatmet werden, sagt der Bürgermeister von Hausmannstätten, Werner Kirchsteiger (ÖVP): „Endlich eine Entlastung der Hauptdurchzugsstraße, und das ist genau die Straße, in der die Kinder in die Volksschule und Hauptschule gehen - das sind an die 450 Kinder, denen dadurch endlich ein gefahrloses Überqueren der Straßen möglich wird.“ Der Ort werde aufleben, die Luftqualität in der Feinstaubgemeinde steigen, ist der Bürgermeister überzeugt.

Kosten explodierten

Die Kosten für die Straße explodierten von ursprünglich 35 auf über 80 Millionen. Als Ursachen werden Geologie, nachträgliche Änderungen und neueste Sicherheitsvorkehrungen genannt. In der Mitte des Himmelreich-Tunnels befindet sich etwa ein 35 Meter hoher Rettungsschacht mit Lift - dieser endet auf einem Areal, wo ein Rettungshubschrauber landen könnte.

Tunneleinfahrt

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Viele Anrainer nutzten die Eröffnung für eine Besichtigung des Tunnels

Eines der letzten großen Bauvorhaben

Für Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) hatte das Projekt Dringlichkeitsstufe eins. Es war eine der größten Landesbaustellen; wenn das Budget von derzeit 170 Millionen Euro pro Jahr weiter gekürzt werde, könne man sich aber Bauvorhaben dieser Größe nicht mehr leisten, sagt Kurzmann: „Sollte der Sparkurs der Landesregierung weiter fortgesetzt werden, und da spricht vieles dafür - die Verhandlungen beginnen erst im September dieses Jahres - dann werden wir uns wahrscheinlich keine weiteren große Verkehrs- und Infrastrukturprojekte leisten können, was ich sehr bedauern würde.“