Arbeitslosigkeit: Höchster Anstieg in Steiermark

In der Steiermark ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni im Bundesländervergleich am meisten gestiegen - im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent. In den Branchen Gebäudereinigung und Leiharbeit sind die meisten ohne Job.

28.519 Steirer hatten im Juni keinen Arbeitsplatz – das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um rund elf Prozent. Im Österreichvergleich liegt die Steiermark damit an erster Stelle, was die Arbeitslosigkeit betrifft, gefolgt vom Burgenland und Niederösterreich. Die Arbeitslosenkurve zeigt generell nach oben – mehr dazu in Arbeitslosigkeit um 5,5 Prozent gestiegen (oesterreich.ORF.at).

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Bereits im Mai stieg die Zahl der Arbeitslosen in der Steiermark deutlich an - mehr dazu in Plus 10,3 Prozent bei Arbeitslosen (1.6.2012).

Leiharbeiter am stärksten betroffen

Österreichweit am stärksten betroffen sind Beschäftigte von Leiharbeitsfirmen, und dieser Trend hielt auch in der Steiermark Einzug; aber auch bei der Gebäudereinigung, am Bau, im Verkehr und in der Gastronomie ist die Zahl der Arbeitslosen deutlich höher. Im letztgenannten Bereich sei der Anteil an gering Qualifizierten sehr hoch, so der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark, Karl-Heinz Snobe, gleichzeitig gäbe es weniger offene Stellen.

Arbeitsmarktöffnung zeigt Auswirkungen

Snobe führt das auf die Öffnung des Arbeitsmarktes im Mai des Vorjahres zurück - seither dürfen Arbeitssuchende aus den ehemaligen Ostblockländern in die Steiermark kommen, um zu arbeiten. Vor allem Menschen aus Slowenien und Ungarn ergriffen Hilfs- und Anlernberufe, die Vermittlung von Leiharbeitern durch das AMS wird von den Betrieben deshalb weniger stark genützt.

35 Prozent mehr Lehrstellensuchende

Österreichweit waren im Juni mehr Männer als Frauen arbeitslos - in der Steiermark halten sich diese Zahlen in etwa die Waage: Hier waren 10,4 Prozent Frauen und 11,7 Prozent Männer arbeitslos. Besonders angespannt ist die Lage laut AMS weiterhin bei den über 50-Jährigen mit einem Plus von 15 Prozent, sowie bei den Lehrstellensuchenden mit einem Plus von 35 Prozent.

Aus Sicht der steirischen Arbeitsmarktbezirke stieg die Zahl der Arbeitslosen in Mureck am stärksten an, nämlich um fast 30 Prozent. In Knittelfeld gibt es mit 20,6 Prozent die zweithöchste Anzahl an Arbeitssuchenden, gefolgt von Deutschlandsberg mit 18,2 Prozent und Fürstenfeld mit 15,9 Prozent. In Graz waren im Juni rund 12.000 Personen ohne Job, das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 13,3 Prozent.

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