Grosz: Stronach sei zu danken

Frank Stronach hat mit der BZÖ-Mandatarin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger nun eine vierte Abgeordnete ins Boot geholt. Laut dem steirischen BZÖ-Chef Gerald Grosz zeige dies aber nur, wie leicht man Abgeordnete kaufen könne.

Nach Gerhard Tadler (vormals BZÖ), Gerhard Köfer (vormals SPÖ) sowie Robert Lugar (ebenfalls zuerst BZÖ, dann parteilos) - mehr dazu in 3. Abgeordneter: Stronachs NR-Wahl-Antritt fix (23.8.2012), hat sich Frank Stronach eine vierte Abgeordnete in sein Lager geholt.

Gerald Grosz im ORF-Interview

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Grosz wertet den Wechsel von Kaufmann-Bruckberger zu Stronach als Charakterlosigkeit

Grosz: Stronach sei zu danken

Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat nun auch die niederösterreichische BZÖ-Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger zu Stronach gewechselt - mehr dazu in Kaufmann-Bruckberger wechselt zu Stronach (noe.ORF.at). Obwohl nun bereits drei der vier Abgeordneten Stronachs aus dem orangen Lager kommen, sei es für den steirischen Bündnisobmann, Gerald Grosz, dennoch ein „glücklicher Tag“.

Denn Frank Stronach sei zu danken, so Grosz weiter: „Er macht das, wozu wir aus Höflichkeits- und Respektgründen gar nicht in der Lage wären, Abgeordnete auf ihre Charakterlosigkeit oder ihre Käuflichkeit hin abzuklopfen. Daher befreit er die Parteienlandschaft eigentlich von jenen Personen, die selbst ihre Großmutter verkaufen würden, wenn es darum geht, ihren Job zu verlängern oder ihre Existenzgrundlage zu sichern.“

Günstiger Selbstreinigungsprozess

Grosz wertet den Übergang von Kaufmann-Bruckberger als einen raschen und günstigen Selbstreinigungsprozess in der Politik. „Was aber auffällig ist, ist, dass es Frank Stronach offensichtlich nicht um die Qualität der politischen Funktionäre geht, sondern eher um die Quantität. Das lässt vermuten, dass Frank Stronach auch in der Politik neben dem Pferdesport und dem Fußballsport auch in der Politik einen Sport sieht. Das ist es aber leider nicht. Politik ist Berufung und kein Spiel.“

„Reicher Onkel“ sei abgeblitzt

Bei den steirischen BZÖ-Mandataren sieht Grosz aber keine Gefahr eines Wechsels - `sämtliche Schalmeientöne des reichen Onkels aus Amerika´ seien abgeprallt, so der Obmann wörtlich. Grosz selbst sei aber nie gefragt worden, so viel Geld würde Stronach gar nicht haben, dass er wechseln würde, zudem lasse er sich nicht korrumpieren, so Grosz weiter.

Durchaus emotional reagierte auch BZÖ-Bundesobmann Josef Bucher auf den Wechsel von Kaufmann-Bruckberger. Er bezeichnete am Mittwoch solche Überläufer als "politische Söldner“ - mehr dazu BZÖ: „Überläufer sind politische Söldner“ (kaernten.ORF.at).