Blutklärschlamm aus Sattelzug ausgelaufen

3.000 Liter Blutklärschlamm haben sich am Mittwoch in Graz aus einem Sattelzug auf Fahrzeuge und die Puchstraße ergossen. Ein Lenker eines Sattelzuges hatte vergessen, ein Druckventil zu schließen - die Folge war elender Gestank.

Es roch nach Leichen, brachte einer der im Einsatz gewesenen Polizisten den Geruch am Mittwoch auf den Punkt - Unrecht hatte er damit nicht, denn das Blut des verlorenen Klärschlamms in der Puchstraße stammte von toten Tieren vom Grazer Schlachthof.

Ein Druckventil zu wenig geöffnet

Täglich bringt ein Sattelzug den Blutklärschlamm von Graz zu einer Biogasanlage nach Slowenien - 24.000 Liter fasst der Tank. Damit die Gärgase entweichen können, müssen drei Druckventile geöffnet werden. Bei der Beladung passierte dem Fahrer des Lkw ein Fehler: Anstatt alle Druckventile zu öffnen, ließ er eines geschlossen.

Als er nach wenigen Metern vom Schlachthof entfernt in die Puchstraße eingebogen war, flossen durch den Überdruck etwa 3.000 Liter des Blutklärschlamms aus. Das zähflüssige Gemisch geriet auf die Straße und die Fahrzeuge der nachkommenden Lenker bekamen die Flüssigkeit ab.

Blutklärschlamm aus Sattelzug ausgetreten

Landespolizeidirektion Steiermark

Der slowenische Sattelschlepper hatte 24.000 Liter Blutklärschlamm geladen

Passanten mussten sich übergeben

Zunächst bemerkte der Lenker des Lkws nichts von dem Vorfall und fuhr weiter, währenddessen verständigten Passanten die Polizei. Beim Vorbeifahren an einer Fahrschule bekamen die Autos der Fahrschule ebenfalls etwas von dem Blutklärschlamm ab. Der üble Geruch war für einige Passanten so unerträglich, dass sie sich übergeben mussten.

Nach kurzer Zeit konnte der Lkw gestoppt werden. Mehrere Autos - darunter auch jene der Polizei - wurden beschädigt, denn der extrem üble Geruch der Flüssigkeit hat sich laut Polizei in den Polsterungen und sogar im Lack der Autos festgesetzt. Für die Reinigung wurde der Transporter in den Schlachthof überstellt, wo die Ladung abgepumpt und das Fahrzeug gereinigt wurde. Wegen der Geruchsbeeinträchtigung, die im Umkreis von zwei Kilometer bemerkbar war, mussten die Einsatzkräfte Atemschutzmasken tragen.

Bisher zehn geschädigte Personen

Bisher meldeten sich zehn Geschädigte, es dürften aber noch mehr sein. Jene, die durch den Vorfall einen Schaden am Fahrzeug erlitten haben, sollen sich bei der Polizei melden - für die Schäden wird die slowenische Firma aufkommen.

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