Roche-Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet

Am Montag sind die ersten Mitarbeiter von Roche in Graz beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet worden. Wie bereits im Vorjahr angekündigt, schließt der Schweizer Pharmakonzern seinen Standort in der Landeshauptstadt.

Der Grazer Roche-Standort

Roche

Roche-Standort in Graz

Im Vorjahr kündigte Roche Diagnostics die Abwanderung aus Graz an. Geplant ist eine Schließung bis 2014. Allerdings gelang es, dass steirische Humantechnologie-Unternehmen von Roche Aufträge in Millionenhöhe bekommen - mehr dazu in Steirische Firmen profitieren von Roche-Abgang (7.12.2012).

Schließung beginnt Schritt für Schritt

Der Rückzug auf Raten hat am Montag begonnen. Schritt für Schritt beginnt Roche Diagnostics mit der Auflösung des Grazer Standortes nahe der Reininghausgründe. In der dortigen Niederlassung arbeiten derzeit 400 Mitarbeiter. Ab Jahresende werden es deutlich weniger sein, denn Roche hat gestern 75 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet, bestätigt Geschäftsführer Ulrich Kanter.

Ein grober Zeitplan steht, so Kanter: „Also erste Kündigungen werden im Dezember notwendig sein, um diesem Transferplan gerecht zu werden. Ein wesentlicher Schritt ist Mitte des Jahres, wo wir mit dem Geräte-Transfer fertig sein wollen. Der Plan ist derzeit, die Sensoren-Fertigung Mitte 2014 abzuschließen.“

Wirtschaftlichkeit des Konzerns sichern

Läuft alles nach Plan, wird bis Mitte 2014 das Roche-Werk in Graz stillgelegt sein. Die gesamte Produktion wird am Schweizer Standort in Rotkreuz konzentriert. Auf Dauer soll das die Wirtschaftlichkeit des Konzerns sichern. Das Angebot von Roche, mit in die Schweiz zu übersiedeln, haben bisher nur 20 Mitarbeiter angenommen. Für die anderen gibt es einen Sozialplan und für die Leiharbeiter beispielsweise auch einen Härtefonds, sagt Kanter.

Kanter will Steiermark-Kooperation aufrechterhalten

Trotz der Absiedelung will Roche die engen wirtschaftlichen Bande mit der Steiermark aufrechterhalten, sagt Kanter: „Also ein ganz wesentlicher Aspekt ist, dass wir einerseits den Human Technology Cluster als Eigentümer unterstützen. Wir haben auch direkt nach der Bekanntgabe des Transfers damit begonnen, vermehrt Produktionsinhalte zu Lieferanten in der Region zu transferieren.“ Außerdem, so Kanter, seien von vielen Geräte und Anlagen Duplikate angefertigt worden, damit die Produktion parallel zu Graz auch in der Schweiz anlaufen könne. Die meisten dieser Aufträge seien an steirische Firmen gegangen.

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