Klimawandel auch in der Steiermark spürbar

Eine aktuelle Klimastudie des Landes prognostiziert, dass Auswirkungen des Klimawandels auch in der Steiermark zu spüren sein werden: Mehr Hitze, mehr Niederschläge und weniger Schnee werden die Steiermark nachhaltig verändern.

Mit der Frage, was durch den Klimawandel auf die Steiermark zukommt, beschäftigte sich das Wegener-Zentrum an der Karl-Franzens Universität Graz. Die Antwort ist besorgniserregend, denn eine weitere Erwärmung in den nächsten 40 Jahren ist sicher.

Niederschlag Regen Klimawandel

dpa/Fredrik von Erichsen

Bis zum Jahr 2050 ist in der Steiermark mit einem Temperaturanstieg von bis zu 1,5 Grad zu rechnen.

Klimaschutz und Anpassung notwendig

Die Studie verglich die Ergebnisse von 24 nationalen und internationalen Klimasimulationen, welche auf ein Einkilometerraster verfeinert, von Modellfehlern bereinigt und für Temperatur und Niederschlag zur Verfügung gestellt wurden, schilderte Studienautor Andreas Gobiet: „Wenn man es genau ausgerechnet, kommt man auf 1,4 bis 1,5 Grad Celsius Erwärmung, also müssen wir mit 0,3 Grad Celsius pro Jahrzehnt rechnen.“ Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse kommt er zu dem Schluss: „Sowohl Klimaschutz als auch Anpassung sind notwendig.“

Auswirkungen im ganzen Land

Diese Temperaturen würden überwiegend im Südosten der Steiermark eine enorme Steigerung des Energiebedarfs für Kühlung um bis zu 50 Prozent notwendig machen. Zudem sei vor allem im Süden eine Niederschlagsabnahme möglich. Andererseits könnte sich in höher gelegenen Landesteilen die Anzahl der Tage, an denen mehr als 30 Zentimeter Naturschnee liegen, um etwa 30 Prozent verringern, so Gobiet.

In Form von Regen wird der Niederschlag von Herbst bis Frühling zunehmen, was sich vor allem durch Starkregen, Unwetter und in der Folge Überschwemmungen bemerkbar machen wird. Längere Trockenperioden sind aus heutiger Sicht nicht sehr wahrscheinlich.

„Deutliches Signal, in den Klimaschutz zu investieren“

Die Studie liegt auf dem Tisch - jetzt muss die Politik die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Zuständig dafür ist Klimaschutz-Landesrat Siegfried Schrittwieser (SPÖ): „Wir müssen mit dieser Studie zur Kenntnis nehmen, dass der Klimawandel in den nächsten Jahren Gegebenheit sein wird. Das heißt, die Gesellschaft wird sich anpassen müssen, denn Klimaschutz können wir nur machen, wenn es ein starkes Bewusstsein gibt und wir auch die Gefahr sehen, wo es hinführt, wenn wir nichts machen. Es ist ein deutliches Signal, in den Klimaschutz zu investieren.“

Der Klimawandel kann nicht von der Steiermark aus entscheidend beeinflusst werden - kleine Beiträge kann aber jeder einzelne Steirer im bewussten Umgang mit Umwelt und Natur leisten, so Schrittwieser.

Link: