Mario Haas hofft auf das Tor zum Abschied

Mit 38 Jahren ist Schluss: Mario Haas hängt mit Jahresende die Schuhe endgültig an den Nagel. Bei seinem vermutlich letzten Einsatz am Samstag möchte der Rekordtorschütze von Sturm Graz seine Karriere mit einem Treffer krönen.

Haas steht fix im Sturm-Kader für das Bundesliga-Duell mit dem SC Wiener Neustadt und hofft, dabei ein wohl allerletztes Mal für zumindest ein paar Minuten in der Bundesliga zum Zug zu kommen - mehr dazu auch in Mit Erfolgserlebnis in den Ruhestand (sport.ORF.at). Ausgerechnet gegen die Wiener Neustädter erzielte Haas übrigens am 19. November 2011 bei der 1:3-Auswärtsniederlage in der 70. Minute seinen bisher letzten Bundesliga-Treffer.

Mario Haas

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„Super-Mario“ in seinem Element

Heuer nur mehr zweite Wahl

Im Vergleich zur vergangenen Saison, in der er noch regelmäßig als „Joker“ zum Zug gekommen war, schaffte es Haas in der laufenden Spielzeit nur mehr zu drei Kadereinberufungen und spielte deshalb auch dreimal für das Amateurteam (ein Tor) in der Regionalliga Mitte.

Nach dem Duell mit dem Vorletzten wird Haas zwar noch bis Ende Dezember voll mit der Mannschaft trainieren, Hoffnungen auf Einsätze darf er sich aber nicht mehr wirklich machen - Coach Peter Hyballa schenkt im Angriff lieber Rubin Okotie, Richard Sukuta-Pasu und Imre Szabics das Vertrauen. Daneben gibt es noch Darko Bodul, der sich momentan auch mit einer Reservistenrolle abfinden muss. „Wenn sie mich noch brauchen, bin ich aber da“, sagte Haas.

„Es wird eine geile Geschichte“

„Wenn ich die Chance bekomme, werde ich Gas geben. Ich möchte unbedingt zum Abschluss ein Tor machen“, fiebert der Stürmer dem Samstag entgegen. Auf die Partie hat er sich bisher ganz normal vorbereitet, aber: „Das Stadion wird voll sein, es wird eine geile Geschichte“, so Haas.

Der 43-fache ÖFB-Teamspieler (sieben Tore) verzichtete darauf, auf seine „Ausbootung“ mit Kritik zu reagieren, auch wenn er sich seinen Karriereausklang schon ganz anders vorgestellt hätte: „Es war alles anders besprochen, ich hätte ja bis Sommer weiterspielen wollen. Aber egal, die Situation hat sich so ergeben. Ich habe mir jedenfalls nichts vorzuwerfen“, sagt Haas. Entscheidungen des Trainers müsse man akzeptieren: „Ich bin Profi genug, akzeptiere das“, betont er. „Ich wollte auch keine Unruhe in die Mannschaft reinbringen.“

ORF Steiermark-Reporter Gerald Saubach hat anlässlich seines Rücktritts für ORF Sport+ ein ausführliches Interview mit Mario Haas geführt, das sie hier nachsehen können:

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Auch weiter Mitglied der Sturm-Familie

Der Steirer bleibt dem Verein auch in Zukunft eng verbunden: Im Dezember soll in weiterführenden Gesprächen seine genaue Tätigkeit im Club festgelegt und vertraglich geregelt werden. „Es geht in Richtung Marketing, Sponsoring und Teammanagement“, so Haas.

Schon seit Saisonbeginn hatte sich der 38-Jährige, der sich in fernerer Zukunft auch eine Trainertätigkeit vorstellen könnte, nebenbei in den Bereichen Sponsoring und Marketing eingearbeitet, dem Verein dabei auch schon Geldgeber gebracht.

„Ein echter Schwarz-Weißer“

„Mario Haas ist einer der verdientesten Spieler in der knapp 103-jährigen Vereinsgeschichte. Er hat mit seinem Einsatz, Können und seiner Loyalität stets unter Beweis gestellt, dass er ein echter Schwarz-Weißer ist. Wir sind sehr stolz, dass sich Mario dazu entschieden hat, dem SK Sturm erhalten zu bleiben“, sagt Sturm-Präsident Christian Jauk.

Haas hat bisher 450 Bundesliga-Spiele für Sturm absolviert und dabei 145 Treffer erzielt. Mit dem Club machte er alle Höhen und Tiefen mit, er war an allen drei Meistertiteln (1998, 1999, 2011) und vier Cupsiegen (1996, 1997, 1999, 2010) beteiligt. „Meine größten Highlights waren, mit Sturm erstmals Meister zu werden, die WM 1998 und die Spiele in der Champions League“, bilanziert der „Mister Sturm“.

Noch nicht das „echte“ Abschiedsspiel

Das Samstag-Spiel gegen Wiener Neustadt steht jedenfalls ganz im Zeichen des Abschieds von Haas, nach der Partie wird auch noch auf dem Stadionvorplatz gemeinsam mit den Fans gefeiert. Im Fanshop gibt es signierte Haas-Trikots zu kaufen, zehn Prozent des Erlöses gehen an den Sturm-Nachwuchs. Ein richtiges Abschiedsspiel wird Haas übrigens auch noch bekommen, das geht auf Wunsch des Stürmers aber erst im Sommer über die Bühne; Termin und Gegner sind noch nicht bekannt.

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