Schickhofer neuer Bildungslandesrat

Nach einigen Personalrochaden in der steirischen SPÖ am Montag wird neben dem neu zusammengesetzten Landtagspräsidium Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann durch Nationalratsabgeordneten Michael Schickhofer ersetzt.

Tausche Platz in der Landesregierung gegen Sitz im Parlament - etwa so läuft der Wechsel im SPÖ-Regierungsteam ab. Der 33-jährige Weizer Michael Schickhofer, der seit September 2010 für die SPÖ im Nationalrat sitzt, wird die derzeitige Bildungslandesrätin Grossmann ersetzen; sein Mandat im Parlament wiederum übernimmt Grossmann - ein Arbeitsplatz, den Grossmann sehr gut kennt, war sie doch bereits vor ihrem Wechsel in die steirische Landesregierung im Herbst 2009 sieben Jahre lang für die SPÖ im Nationalrat.

Überraschender Wechsel

Grossmann bewies in ihrer Zeit als Landesrätin vor allem im Zusammenhang mit den von der Landesregierung beschlossenen Schulschließungen nicht immer eine glückliche Hand, dennoch überraschte der Wechsel in der Landesregierung.

Michael Schickhofer Bildungslandesrat seit 2013

APA/HELMUT FOHRINGER

Michael Schickhofer, der bis jetzt hauptberuflich als Unternehmensberater tätig war, gilt als Vertrauensmann von Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ). Von 2005 bis 2010 war er Referent im Büro von Voves für die Gemeinde- und Regionalentwicklung.

Wechsel bereits vor Weihnachten besprochen

Voves erklärte, dass er bereits vor Weihnachten ein Gespräch mit Grossman führte und sie im Sinne einer personalpolitischen Weichenstellung für die Zukunft um den Tausch mit Schickhofer bat - Grossmann habe, so Voves, „großartig“ reagiert. Schickhofer möchte als Landesrat Motivation für eine lebenslange Bildung schaffen: „Wir sind in viele Institutionen, beispielsweise bei den Musikschulen, nur auf die Ausbildung der Kinder ausgerichtet.“

Schickhofer erhielt Zuspruch von 78 Prozent

Schickhofer übernimmt das Jugend-, Bildungs- und Familienressort. Voves habe ihn vor Weihnachten gebeten, den Job zu übernehmen, er habe gesagt, er werde das gerne tun. „Ich kann nur sagen ich habe eine sehr offene Zugangsweise zur Arbeit, zu den verschiedenen Fraktionen. Hab vielleicht als Betriebswirt eine stärkere ökonomische Zugangsweise“, sagt Schickhofer.

Bei der Abstimmung im Parteivorstand erhielt Schickhofer einen Zuspruch von 78 Prozent, so Voves. Auf die Frage hin, ob ihm die 78-prozentige Zustimmung genüge, antwortet er: „Also ich freue mich darüber, wenn ich da als junger Mensch mit 33 Jahren in diese Landesregierung gewählt werde.“

Grossmann bleibt SPÖ-Frauen-Vorsitzende

Grossmann scheide nicht wegen ihrer Leistungen aus, so der Landeshauptmann: „Es gehört zur Größe der Vorderen, dass die Jugend nachwachsen kann. Das muss man rechtzeitig vorbereiten, das hat Grossmann auch akzeptiert.“ Sie bleibe auch steirische SPÖ-Frauen-Vorsitzende; das Frauenressort übernimmt Landesrätin Bettina Vollath (SPÖ).

„Kein Alleingang“

Voves erklärte auch, dass die Umbildung kein Alleingang gewesen sei, er habe das mit den wichtigsten Trägern der Bewegung akkordiert - so sei am Montag einstimmig beschlossen worden, dass bei jedem Ausscheiden eines Mannes aus einer Mandatsfunktion eine Frau aufrücken werde.

Schickhofer steht Voves „inhaltlich nahe“

Schickhofer sagte, er stehe Voves inhaltlich und methodisch sehr nahe. Er habe in der SPÖ schon früh die Chance bekommen, Verantwortung zu übernehmen; auch bei Magna Presstec habe er mit 16 Jahren eine Chance erhalten - er sei unter anderem bei einem Praktikum in Kanada gewesen. Dafür sei er dankbar, aber in Übersee habe er auch Dinge wie nur 14 Tage unbezahlten Urlaub oder geringe Altersvorsorge miterlebt, da ziehe er das heimische System vor.

Voves steuerte auch eine Anekdote bei: Bei der Verabschiedung des früheren Weizer Bürgermeisters sei er unter anderem mit Stronach und Schickhofer zusammengestanden. Stronach habe zu ihm mit Blick auf Schickhofer gesagt: „Franz, den brauche ich“ - „Frank, den brauche ich selbst“, habe er geantwortet, so der Landeshauptmann.

Ebenfalls Wechsel im Landtagspräsidium

Weniger überraschend sind die Änderungen im Landtagspräsidium, die nach dem Wechsel von Landtagspräsident Manfred Wegscheider auf den Kapfenberger Bürgermeistersessel notwendig wurden. Die SPÖ tauscht bereits jetzt - ein paar Monate früher als ursprünglich ausgemacht - den Präsidentenposten im Landtag mit der ÖVP - mehr dazu in Franz Majcen wird neuer Landtagspräsident.

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