Regen und Schnee fordern die Feuerwehren

Schnee im Norden und Regen im Süden haben die Einsatzkräfte am Dienstag vor große Herausforderungen gestellt. In der Südoststeiermark drohen einige Dächer einzustürzen, im Norden sind zahlreiche Straßen aufgrund der Schneefälle gesperrt.

Die teils starken Regenfälle ließen den Schnee am Dienstag im Süden der Steiermark davonrinnen. Dieses Schmelzwasser in Kombination mit dem Oberflächenwasser, das durch den Regen dazukommt, sorgt für Probleme.

Nasser Schnee belastet Dächer

Zwischen Gnas und Paldau musste aus Sicherheitsgründen das Dach eines leerstehenden Gebäudes abgeschaufelt werden. Die durch den Regen zu schwer gewordene Schneelast ließ die Außenmauern des Hauses instabil werden, einige Mauerteile waren bereits abgebröckelt. Während der Arbeiten durch die Feuerwehr musste die Landesstraße vorübergehend gesperrt werden.

Schneelast Dach Räumung

Feuerwehr/Dietmar Schmidt

Auch das Flachdach eines Supermarktes in Pistorf drohte einzustürzen

In Pistorf in der Südoststeiermark drohte das riesige Flachdach eines Supermarktes unter der Schneelast einzubrechen. 25 Mann der Feuerwehr rückten aus, um das Flachdach von den Schneemassen zu befreien. In Feldbach wurden die hiesigen Einsatzkräfte zu einem Lagerhaus gerufen.

Grazer Hausberg völlig ohne Strom

Bereits seit 7.00 Uhr Früh völlig ohne Strom ist der Schöckl, der Grazer Hausberg, wo bereits bis zu ein halber Meter Schnee liegt - Grund sind laut Energie Steiermark zwei durch die Schneelast umgestürzte Bäume, die zwei Stromleitungen gekappt haben. Vom Stromausfall betroffen sind sämtliche auf dem Berg befindliche Gastronomiebetriebe sowie der Sender.

Mitarbeiter der Energie Steiermark sind darum bemüht, den Schaden bis Dienstag Nachmittag wieder zu beheben. Kleinräumige Stromausfälle soll es aufgrund umgestürzter Bäume auch in der Weststeiermark gegeben haben.

Hangrutsch bedrohte Häuser

Im Raum Gnas und Fehring waren die Feuerwehren am Dienstag bereits in den Morgenstunden mit dem Auspumpen von Kellern beschäftigt - am Vormittag kamen weitere Keller auch in St. Stefan im Rosental und Merkendorf bei Gleichenberg dazu. Auch ein Straßenschacht ist laut Feuerwehr übergelaufen, nachdem er die Wassermengen nicht mehr aufnehmen konnte. Zudem drohte eine große Obstlagerhalle in Feldbach einzustürzen und war bereits eingeknickt. Daher mussten Feuerwehrmitarbeiter die rund 3.000 Quadratmeter Dachfläche vom Schnee befreien. Zudem geriet ebenfalls bei Feldbach ein Hang in Bewegung und bedrohte zwei unterhalb gelegene Häuser.

Schneechaos im Norden des Landes

Ganz anders sieht die Lage in der Obersteiermark aus - hier sorgten am Dienstag heftige Schneefälle für Probleme. Auch hier wurde der Schnee für viele Dächer zu schwer - insbesondere im Raum Kobenz mussten einige Dächer von den Einsatzkräften abgeschaufelt werden.

Auf den schneebedeckten Fahrbahnen passierten immer wieder Unfälle, zahlreiche Lkws blieben hängen. Das führte zu Behinderungen, etwa auf der Friesacher Straße zwischen St. Peter und St.Georgen ab Judenburg und auf der B320 Ennstalstraße im Großraum Gröbming.

Nach Unfällen und aufgrund der Schneeverhältnisse teils gesperrt werden mussten zudem die Pyhrnautobahn zwischen Kammern und Traboch, die S36 Murtal Schnellstraße Richtung St. Michael und die S6 ab dem Knoten St. Michael in Richtung Bruck.

Im Bereich Auwald zwischen Hinterberg und St. Michael bei Leoben war durch die Schneelast zudem ein Baum auf die Straße gestürzt. Er musste von der Straßenmeisterei geborgen werden.

Auch Grundwasserspiegel steigt weiter

Positiv wirken sich die Wassermengen hingegen auf den Grundwasserspiegel aus: Nach einem absoluten Tiefstand im Vorjahr ist dieser derzeit so hoch wie schon lange nicht mehr - mehr dazu auch in Schneefall sorgt für hohen Grundwasserspiegel. Insbesondere im Süden der Steiermark liegt der Pegel aktuell eineinhalb bis zwei Meter über den Werten des Vorjahres, mit endgültigem Einsetzen der Schneeschmelze dürfte noch ein Meter dazukommen.

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