Grazer Zeughaus nach 22 Jahren barrierefrei

22 Jahre hat es gedauert, rund 1,3 Millionen Euro gekostet, bis das Grazer Zeughaus einen Lift bekommen hat. Nachdem auch der Eingangsbereich neu gestaltet wurde, ist die älteste weitgehend original erhaltene Waffenkammer barrierefrei zugänglich.

Von den ersten Plänen bis zur Fertigstellung dauerte es ganze 22 Jahre. Sechs Entwürfe brauchte es, um das Zeughaus auch für Besucher mit Gehbehinderungen zugänglich zu machen.

Eingang wurde extra verlegt

Was in anderen Museen längst Standard ist, gibt es nun endlich auch im Landeszeughaus. Für den Einbau des Liftes waren aber einige Änderungen nötig. So wurde der Eingang eigens verlegt. Nach dem Abschluss der Arbeiten ist er wieder an der Originalstelle. Durch das prächtig verzierte Eingangsportal gelangen die Besucher in die Kanonenhalle.

Tourismusbüro in Kanonenhalle

Dort wurden zumindest eine Zeit lang Kanonen und Fuhrwerke aufbewahrt. Während der Napoleonischen Kriege um 1800 wurden die Geschütze aber nach Serbien verkauft, wo sie bis heute stehen. In der Kanonenhalle ist nun das Grazer Tourismusbüro angesiedelt.

Eingangsbereich Zeughaus neu

UMJ / N. Lackner

Die ehemalige Kanonenhalle im neuen Glanz

Eingangsbereich als „Murnockerl“

Wolfgang Muchitsch, Direktor des Universalmuseums Joanneum, freut sich über die Einzug: „Durch die Kooperation ist es uns nun möglich, auch im Winter offen zu haben“. Gestaltet wurde der Eingangsbereich mit „Murnockerln“ - das heißt schwarze, kugelförmige Elemente dienen als Prospektablage, aber auch für Kataloge und Bücher. Das Gewölbe blieb weiß, der Boden wurde in schlichtem dunkelgrau gestrichen.

„Türken nicht mehr abwehren“

Die Dauerausstellung rund um die Türkenkriege gibt es künftig nicht mehr. Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) fand die Darstellung nicht mehr zeitgemäß: „Das Zeughaus wurde im 17. Jahrhundert von den Ständen errichtet, um Angreifer abzuwehren. Im 21. Jahrhundert wollen wir Gäste aus dem Ausland einladen und nicht abwehren.“

Link: