Missbrauchsopfer klagt Stift Admont

Nachdem sie von zwei Patres des Stifts Admont sexuell missbraucht worden sein sollen, sind zwei ehemalige Zöglinge im Jänner von der Klasnic-Kommission entschädigt worden. Eines der beiden Opfer klagt jetzt aber auch auf zivilrechtlichem Weg.

Stift Admont

ORF

Der heute 58-Jährige klagt nicht nur die beiden Patres, sondern auch das Stift Admont selbst

Der frühere Zögling soll von den beiden Patres vor 45 Jahren unter anderem bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und auch mehrmals vergewaltigt worden sein. Dafür erhielt der heute 58-Jährige im Jänner von der Klasnic-Kommission 25.000 Euro und 100 Stunden Therapie als Entschädigung.

„Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“

Vom Stift Admont hieß es damals, man bedauere die Übergriffe zutiefst. Dem Opfer ist das angesichts des verpatzen Lebens aber zu wenig: „Der Anwalt hat festgestellt, dass ich aufgrund meiner Verletzungen und jahrzehntelangen Traumatisierung 260.000 Euro zu bekommen hätte, und 25.000 Euro sind da eigentlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.“

Erste Klage dieser Art

Am Mittwoch wurde nun eine zivilrechtliche Klage nicht nur gegen die beiden Patres - die im übrigen immer noch in der Seelsorge tätig sind - eingebracht, sondern auch gegen das Stift Admont selbst.

Die „Plattform Betroffene kirchlicher Gewalt“ wünscht dem Kläger viel Kraft: Diesen Gerichtsweg können und wollen nicht alle Betroffene gehen, viele hätten nicht die Mittel und die Kraft. Es soll die erste Klage überhaupt sein, in der ein Opfer kirchlicher Gewalt zivilrechtlich gegen die Täter vorgeht.

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