Vermurungen nach Gewitter im Raum Gnas

Ein starkes Gewitter begleitet von intensiven Regenfällen hat in der Nacht auf Freitag für lokale Hochwasser und Vermurungen in der Südoststeiermark gesorgt. Betroffen sind drei Ortschaften im Raum Gnas. Neun Feuerwehren waren Freitagfrüh noch im Einsatz.

„Es hat kurz nach Mitternacht sowie eine längere Zeit danach relativ heftigen Niederschlag gegeben“, sagt Feuerwehreinsatzleiter Christian Karner, seit Freitag, vier Uhr Früh, im Hochwassereinsatz in der Südoststeiermark.

Schlamm vom Acker geschwemmt

Betroffen - zwei Ortschaften rund um Gnas sowie Gnas selbst. Im Ortskern ist, wie bereits in den letzten Jahren, der Grabenbach über Ufer getreten. Der Hauptplatz wurde vermurt, Bäume wurden entwurzelt und auch die Landesstraßen sowie ein Einkaufszentrum wurden von Schlamm bedeckt, der durch den Regen von den Äckern geschwemmt wurde, sagt Karner: „Die Schlammmassen haben sich wie schon 2011 Richtung Ortschaft bewegt, aber nicht in diesem Ausmaß.“

70 Mann der Feuerwehr im Einsatz

Auch einer Autofahrerin wurden die Schlammmassen zum Verhängnis, sie geriet bei der Ortseinfahrt von Gnas ins Schleudern und prallte gegen eine Hausmauer. Die Frau blieb aber unverletzt. Im Gnaser Freibad wurde auf einer Länge von rund 20 Metern eine Stützmauer vom Schlamm weggerissen. Private Keller seien diesmal laut Karner verschont geblieben.

Freitag Mittag waren noch acht Feuerwehren und rund 70 Mann im Einsatz, um die stark verschlammten Plätze zu reinigen. Die Aufräumarbeiten dürften noch bis in die Nachtstunden dauern. Die Schadenshöhe lässt sich noch nicht abschätzen.

Rückhaltebecken bereits in Planung

Gnas ist nicht das erste Mal von Überflutungen und Vermurungen betroffen - bereits zwei Mal in den vergangenen vier Jahren wurde der Ortskern geflutet, jedes Mal nach der Hauptanbauzeit der Landwirte. Zwar hat die Gemeinde zuletzt viel Geld investiert und etwa die Regenrohre erneuert - als Schutz gegen das Hochwasser ist das aber noch immer zu wenig.

Weitere Maßnahmen sind deshalb bereits in Planung, sagt Bürgermeister Gerhard Meixner: „Wir haben im nächsten Jahr vor, den Ort generalzusanieren, um diese Wassermassen zu bewältigen. Wir sind in der Planungshase für zwei Rückhaltebecken, die Hangwasser zurückhalten sollen. Es laufen die Planungen und wir wollen sie noch heuer umsetzen. Leider ist der Regen zu früh gekommen.“