Grüne machen Sulm zum Wahlkampfthema

Die steirischen Grünen haben am Samstag ihren Vorwahlkampf für die Nationalratswahl im Herbst gestartet. Bei der Landesversammlung in Schwanberg wurde die Landesregierung kritisiert, im Bund hält man sich aber für regierungsfähig.

Grünen-Landesversammlung in Schwanberg

ORF.at

Die Landesversammlung wurde kurzfristig von Mürzzuschlag nach Schwanberg verlegt

Ursprünglich hätte die Landesversammlung der Grünen in Mürzzuschlag über die Bühne gehen sollen, wurde aber kurzfristig in den Bezirk Deutschlandsberg verlegt - dorthin, wo seit Tagen Grün-Aktivisten versuchen, den Bau eines Wasserkraftwerks an der Schwarzen Sulm zu verhindern - mehr dazu auch in Schwarze Sulm: Kraftwerksgegner als „Wachen“ (23.5.2013).

Ureigenes grünes Terrain

Der Widerstand gegen das geplante Kleinkraftwerk kann man wohl als ureigenes Terrain bezeichnen, und er kommt gerade recht, um die eigenen Leute zu motivieren und den Wähler auf grüne Standpunkte hinzuweisen. „Wir werden diesem Projekt niemals zustimmen, so lange da Wasser entnommen wird, können wir das einfach nicht. Das ist völlig gegen das, was wir uns unter Naturschutz und unter ökologischer Bewirtschaftung unserer Landes vorstellen“, so die Klubobfrau der Grünen, Sabine Jungwirth.

Kogler: „Verbrecherische Landesregierung“

Landessprecher Werner Kogler wiederum kritisierte die steirische Landesregierung mit heftigen Worten: Sie habe genehmigt, was nicht hätte genehmigt werden dürfen. „Ich lege ausdrücklich Wert darauf, dass wir diese Landesregierung genau an dieser Stelle und wenn es um die Schwarze Sulm geht und um die verhinderten Alternativen, eine verbrecherische, eine umweltverbrecherische Regierung ist“, so Kogler.

„Bereit für Regierungseintritt“

Immer mehr Leute würden den Grünen einen Neustart zutrauen, so Kogler: Man habe auch die Konzepte für die Zukunft, nicht nur im Energiebereich. Dementsprechend will man bei der Nationalratswahl im Herbst möglichst stark werden.

Im Bund sieht Kogler die Grünen auch bereit für den Regierungseintritt: „100 Prozent Natur - 0 Prozent korrupt, ich halte das für sehr tragfähig, das hat sehr viel auch mit Wirtschaftspolitikkompetenz, mit sozialer Wende zu tun. Wir sollten das Vertrauen, das uns entgegen schlägt, dazu nutzen, alles zu tun, die grünen Kernanliegen so zu vermitteln, dass sie in der kommenden Wahlauseinandersetzung eine Rolle spielen, und dass die nächsten Jahre in Österreich so grün dominiert sind - auch in den Entscheidungen für die Republik, für die Bevölkerung - wie nie zuvor, und diese Chance besteht.“

Über eine andere grüne Wende wurde am Samstag nicht gesprochen: Werner Kogler will sich ja bis Anfang 2014 als Landessprecher zurückziehen; wer ihm nachfolgen wird, ist offen.

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