Tierschutz: Anzeigenplus von 133 Prozent

Die Zahl der Anzeigen im Bereich Tierschutz ist enorm gestiegen. Das geht aus der Bilanz der steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck für das Jahr 2012 hervor. Ein besonders Problem stellen - vor allem in Graz - streunende Katzen dar.

Das Plus von 133 Prozent bei den Anzeigen nach dem Tierschutzgesetz ist auffällig. Die Zahl sei seit ihrem Amtsantritt 2010 stetig gestiegen, sagt Barbara Fiala-Köck.

Barbara Fiala-Köck

ORF

Die steirische Tierschutzombudsfrau.

Deutliches Plus bei Anzeigen

209 Anzeigen, 300 Verfahren, resümiert die steirische Tierschutzombudsfrau und bezeichnet das als Beweis dafür, dass die Ombudsstelle gut angenommen werde: „Und es ist für mich auch eine Bestätigung dafür, dass die fachliche Expertise der Tierschutzombudsstelle geschätzt und wahrgenommen wird.“

Ombudsfrau fordert mehr Personal

Die Zunahme an Anzeigen brächte allerdings eben einen massiven Arbeitsaufwand mit sich, sagt Fiala-Köck. Das Pensum sei mit dem derzeitigen Personalstand nur ungenügend zu bewältigen. Denn zurzeit habe sie nur eine hauptberufliche Mitarbeiterin sowie einen Teilzeitbeschäftigten in der Tierschutzombudsstelle:

„Das ist das Hauptproblem. Die Arbeit ist nicht das Schwierige, aber die fehlende, rasche Umsetzung dadurch, dass es mir leider an Personal mangelt.“

Kurzmann will einheitliche Förderrichtlinien

Der zuständige Tierschutzlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) äußerte sich zwar nicht zur Personalsituation, macht sich aber für die Schaffung einheitlicher Förderrichtlinien für den Tierschutz in der Steiermark stark:

„Es ist unverständlich, dass ein Hund, wenn er in Graz in einem Tierheim ist, stärker gefördert wird, als in den Bezirken. Ein weiteres wichtiges Problem ist sicher die Unterbringung, die Verwahrung von giftigen Tieren, von Reptilien. Da arbeiten wir an einer Lösung. Und der dritte Punkt, aber das wäre eine Aufgabe für den Bund, eine Verschärfung von Strafen für Tierquäler, weil nicht einzusehen ist, dass das manchmal als Kavaliersdelikt betrachtet wird und die Leute wegschauen, wenn Tiere gequält werden.“

10.000 Kastrationen bei Streunerkatzen

Ein Problem, unter dem besonders die Landeshauptstadt Graz leidet, seien streunende Katzen, heißt es. Seit 2006 wurden rund 10.000 Streunerkatzen kastriert. In diesem Zusammenhang fordert Fiala-Köck eine Gesetzesänderung, indem klargestellt wird, welche Katzen kastriert werden müssen.

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