Bürgerinitiative fordert Katastrophenfonds

Eine Grazer Bürgerinitiative jetzt von der Stadt die Schaffung eines Katastrophenfonds für Hochwasserschäden. Teilweise hätten Betroffene des Hochwassers in Graz-Andritz monatelang auf kleinste Beträge warten müssen, heißt es.

Die Bürgerinitiative „Wir Bürger“ geht mit der hiesigen Politik in Sachen Hochwasserentschädigung hart vor Gericht. Immer wieder waren in den vergangenen Jahren vor allem die Bezirke Andritz und St. Peter von Überschwemmungen betroffen, weil dort zahlreiche Bäche über die Ufer traten.

Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser

Landesfeuerwehrverband Steiermark

Hilfe kommt schnell - Gelder allerdings lassen oft auf sich warten.

Stadt Graz hat zu handeln, fordert Initiative

Die Stadt Graz müsse deshalb endlich einen eigenen Katastrophenfonds einrichtet, sagt der Sprecher der Bürgerinitiative Erich Cagran:

„Die Stadt Graz als zweitgrößte Stadt Österreichs ist bis heute nicht in der Lage gewesen, einen Katastrophenfonds einzurichten. Die Stadt Graz hat bitte sofort - analog den Aussagen von Kanzler, Vizekanzler abwärts - einen Katastrophenfonds einzurichten aber in der Form, dass eine Soforthilfe binnen zehn Tagen unbürokratisch möglich ist.“

Im Schadensfall dauert es meist zu lange

Bei den bisherigen Schadensfällen habe es oft enorm lange gedauert, bis Geld von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt wurde, um Schäden zu beheben, sagt Cagran: „Denn wir haben es erlebt, Katastrophenfonds des Landes, Auszahlung zum Teil wenn ich an 2005 zurückdenke, hat bis zu 8 Monate gedauert. Und hier nur Teilbeträge, womit man sagen muss von einer Soforthilfe kann überhaupt nicht die Rede sein.“

Außerdem sollte auch beim Bau der Hochwasserschutz-Einrichtungen endlich Gas gegeben werden, fordert Cagran. Der Grazer Bächeplan sei nämlich von seiner endgültigen Umsetzung noch sehr weit entfernt, kritisiert Cagran. „Hier ist in einem Fünf-Jahresplan ein Umsetzungsprogramm festgeschrieben. Das sollte Ende 2013 abgearbeitet sein für alle 42 Bäche in Graz. Tatsache ist aber, dass wenn man sich das genau anschaut, wir nicht einmal bei 50 Prozent sind.“

Hochwasser: Stronach will 500.000 Euro spenden

Unterdessen springen immer mehr Privatpersonen bzw. Organisationen in Punkto Ersthilfe in die Bresche. Etwa Frank Stronach, der nach dem verheerenden Hochwasser 500.000 Euro spenden will. Außerdem fordert er andere österreichische Politiker auf, diesem Beispiel ebenfalls Folge zu leisten.

Politiker, Gewerkschafts- und Kammerfunktionäre mit einem Verdienst von mehr als 80.000 Euro sollen zehn Prozent ihres Nettoeinkommens spenden, erklärte Stronach bei einer Pressekonferenz am Freitag. Er selbst wolle den Opfern des Hochwassers 500.000 Euro zur Verfügung stellen, meinte der Steirer und Parteigründer.

Website und Spendenhotline

Stronach hat eine Website und eine Spendenhotline einrichten lassen. Eine Wahlkampf-Aktion sieht er darin nicht, er habe Hunderte Beispiele, wo er Millionen gespendet habe.

Auch die steirische Ärztekammer spendet für die Hochwasseropfer und zwar die Summe von 25.000 Euro.