Fliegerhorst Nittner: Holding hat weiter Interesse

Der Fliegerhorst Nittner des Bundesheeres in Graz-Thalerhof könnte ein Ladenhüter werden. Bereits am 14. Juni endete die Angebotsfrist, großes Interesse am Kauf gab es nicht, bei der Holding Graz hieß es am Montag, Interesse sei unter Umständen vorhanden.

Von Anfang April bis 14. Juni hätten Interessierte für das 385.000 Quadratmeter große Areal in Graz Thalerhof ein Angebot legen können, bis zu dieser Frist kam kein verbindliches Angebot zustande.

Mindestkaufpreis beträgt 10,5 Millionen Euro

Das knapp 385.000 Quadratmeter große Areal besteht zu 60 Prozent aus Wald, die restlichen 40 Prozent machen das Vorfeld, Rollwege, zwei Hangare, sowie Büro und Wirtschaftsgebäude aus. Als Mindestkaufpreis wurden in der Ausschreibung 10,5 Millionen Euro genannt. Der erste Interessent, der diese Summe auf den Tisch legt bekomme den Zuschlag, heißt es bei der Sivbeg, der Strategischen Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft, die für den Verkauf der Bundesheer-Immobilien zuständig ist.

Bundesheer verlässt Fliegerhorst Ende Juli

Als mögliche Interessenten wurden im Vorfeld der Flughafen Graz, als unmittelbarer Nachbar des Fliegerhorstes, sowie der Getränkekonzern Red Bull genannt. Der Flughafen hätte das Gelände für die Erweiterung nutzen können, während es, so wird kolportiert, bei Red Bull schon länger Pläne für ein eigenes Flug-Zentrum gibt. Warum es weder vom Flughafen noch von Red Bull ein Angebot gegeben hat, war vorerst nicht zu erfahren. Ungeachtet des Mangels an Interessenten bleibt das Bundesheer bei seinen Plänen, den Fliegerhorst bis 31. Juli zu verlassen.

Holding Graz: „nicht zu diesem Preis“

Was den Flughafen Graz betrifft wollen die Verantwortlichen weiter abwarten. Nicht zu diesen Bedingungen und nicht um diesen Preis, das waren die Gründe warum der Flughafen Graz kein Angebot für den Kauf des Fliegerhorsts legte, so der Vorstandsvorsitzende der Holding Graz, Wolfgang Malik Montagmittag gegenüber dem ORF Steiermark. Die Holding ist mit 99,9 Prozent am Flughafen beteiligt.

Interesse nur an Teilen des Fliegerhorsts

Grundsätzlich bestehe aber weiterhin Interesse an einer Übernahme des benachbarten Fliegerhorsts, jedoch sei man nicht am gesamten Areal interessiert, so Malik: „Weil das Areal viele Teile beinhaltet, die für den Flughafen nicht unbedingt brauchbar sind. Aber wir kennen Flughäfen in ganz Europa und es ist so, dass Infrastruktureinheiten, die direkt mit der Landebahn verbunden sind und die Hangaranlagen aufweisen natürlich für einen Flughafen von Interesse sein müssen, das haben wir auch deponiert“.

Man werde aber weiter Gespräche mit der für den Verkauf zuständigen Gesellschaft führen. Malik könnte sich etwa vorstellen, dass das 385.000 Quadratmeter große Areal, das zu 60 % aus Wald besteht, auch von mehreren Käufern gemeinsam übernommen wird.

Notlandebasis für Airpower

Seit 1967 nutzte das Bundesheer den Fliegerhorst. So waren die Saab 105 und die Saab Draken in Graz stationiert. Auch die von der Schweiz gemieteten F5-Tiger-Abfangjäger, die als Zwischenlösung zwischen Draken und Eurofighter eingesetzt wurden, wurden von Graz aus geflogen und in Graz gewartet. Seit der F5-Betrieb vor fünf Jahren eingestellt wurde, sind auf dem Fliegerhorst keine Bundesheer-Flugzeuge mehr stationiert. Bevor das Bundesheer den Standort am Thalerhof Ende Juli verlassen will, wird der Standort aber noch während der Airpower Ende Juni, für den Fall der Fälle, als Notlandebasis gebraucht.

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