Zumtobel schließt in Fürstenfeld: 102 Jobs weg
Von der Maßnahme nicht betroffen seien die Werke in Dornbirn, Innsbruck und im nahen Jennersdorf im Burgenland, so das Unternehmen in einer Aussendung am Dienstag. Die Werksschließung soll mit Jahresende wirksam werden. Begründet wurde der Schritt mit einem Technologiewandel.
Produkte entsprechen nicht dem Stand der Technik
Tridonic beschäftigt sich unter anderem mit Beleuchtungselektronik, Lichtsteuerungssystemen und LED-Lichttechnologie. Die in Fürstenfeld hergestellten magnetischen Vorschaltgeräte würden den Konzernangaben zufolge nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen, in der EU würde die Technologie mit 2017 vom Markt verbannt, weil sie „energieineffizient“ sei, so Zumtobel. Das Auslaufen der Technologie sei „veraltet“ und „absehbar“ gewesen, hieß es am Dienstag.
Ein Ende der Produktion sei deshalb absehbar gewesen, auch der Beschäftigtenstand im Werk Fürstenfeld sei deshalb ständig geringer geworden. Dass man aus der Technologie eines Tages aussteigen werde, sei schon seit rund zehn Jahren bekannt, so Tridonic-Geschäftsführer Alfred Felder.
Anteile und Umsätze seit Jahren rückläufig
Zwischen den Geschäftsjahren 2007/08 und 2012/13 sei der Umsatz mit magnetischen Vorschaltgeräten um 60 Prozent zurückgegangen. Der Magnetik-Anteil am Umsatz der Tridonic lag im Geschäftsjahr 2012/13 nur noch bei 9,4 Prozent, bei einem Jahresumsatz von Tridonic 2012/13 von rund 377,7 Millionen Euro.
APA/Andreas Pessenlehner
Sozialpläne für Mitarbeiter
Man bedaure natürlich „diesen Schritt mit Blick auf die betroffenen Mitarbeiter“. Der Personalstand im Werk sei schrittweise angepasst worden, vor über zehn Jahren habe man noch rund 280 Mitarbeiter gehabt. Laut dem Unternehmen gibt es für die betroffenen Mitarbeiter Sozialpläne, man werde umgehend mit dem Betriebsrat wegen eines Gesamtsozialplans Gespräche aufnehmen, so eine Unternehmenssprecherin.
Man werde sich künftig noch stärker auf LED-Technologie konzentrieren. Neben dem Produktionsstandort Fürstenfeld ist auch die Magnetik-Produktion im australischen Melbourne mit derzeit 49 Mitarbeitern von einer Schließung betroffen. Letztere könnte von einem Investor übernommen werden.
Werk soll noch heuer geschlossen werden
Das Werk in Fürstenfeld soll mit Ende Dezember 2013 geschlossen werden. „Wenn allerdings Kunden bis Ende Oktober noch größere Bestellungen tätigen, dann werden wir die Aufträge abarbeiten und eventuell wird sich auch die endgültige Schließung des Werks um einige Zeit hinausschieben“, so die Sprecherin.
Erst zu Jahresende 2010 war in Fürstenfeld eine automatisierte Montageanlage für LED in Betrieb genommen worden. Investiert wurden rund 1,5 Millionen Euro. Diese Anlage werde ins nahe Jennersdorf transferiert, wo sich auch das Entwicklungszentrum der Zumtobel-Gruppe für LED-Lichtquellen befindet.