Chronologie des Listerien-Skandals

Heute ist gegen fünf Personen Anklage erhoben worden, die für den Tod von sieben Menschen nach Konsum von listerienverseuchtem Quargel mitverantwortlich sein sollen. Der Skandal rund um die Firma Prolactal begann 2009.

  • Juni 2009 bis Februar 2010: Sieben Menschen sterben in Österreich und Deutschland nach dem Genuss von Quargel der Firma Prolactal, der mit Listerien verseucht war.
  • 11.1.2010 : Die steirische Landessanitätsdirektion und die Gesundheitslandesrätin erfahren von der Möglichkeit eines Listerienbefalls bei Prolactal.
  • 15.-21.1.2010: Erste epidemiologische und mikrobiologische Nachweise für den Listerienbefall werden erbracht.
  • 22.1.2010: Laut einem mündlichen Bescheid der Landessanitätsdirektion darf Prolactal keine Produkte mehr in den Verkehr bringen.
  • 23.1.2010: Prolactal startet die Rückholung von 50-60 Tonnen Käse. Betroffen sind unter anderem Spar-Märkte und die Rewe-Gruppe in Österreich sowie deutsche Lidl-Filialen.
  • 15.2.2010: Erste Erkrankungen werden in Österreich und Deutschland bekannt.
  • 16.2.2010: Prolactal stellt die Produktion ein.
  • 18.2.2010 : Start der Ermittlungen von Seite der Grazer Staatsanwaltschaft.
  • 26.2.2010: Der Tod von acht Menschen wird in Zusammenhang mit Listerien-Vergiftung durch Käse der Firma Prolactal gebracht.
  • 15.5.2010: Der Discounter Lidl soll in Deutschland laut Staatsanwaltschaft Heilbronn Käse trotz Listerien-Bellastung verkauft haben. Die Ermittlungen laufen an.
  • 9.11.2010: Die Prolactal SauermilchkäsevertriebsgmbH wird vom Linzer Stammbetrieb abgespalten.
  • 9.12.2010: Der Verein für Konsumenteninformation reicht im Namen von acht Geschädigten eine Sammelklage gegen Prolactal ein.
  • Juni 2011: Prolactal und der Verein für Konsumenteninformation kommen zu einem Vergleich: Die acht Personen bekommen Schadensersatz von 76.000 Euro.
  • 2.5.3012: Ein medizinisches Gutachten bestätigt, dass Listerien mitverantwortlich für den Tod von sieben Personen war.
  • Frühjahr 2013: Geldstrafen von insgesamt 1,5 Millionen Euro werden gegen Lidl Deutschland wegen Verstößen gegen das Lebensmittelrecht verhängt.
  • 11.3.2011: Ein Oberösterreicher klagt gegen Prolactal beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Wien. Der Streitwert liegt bei 2,3 Millionen Euro.
  • 23.8.2013: Fünf Personen und die Firma Prolactal werden von der Staatsanwaltschaft Graz wegen Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung mit Todesfolge angeklagt.
  • 10.6.2014: Prozessbeginn am Landesgericht für Strafsachen in Graz.