Kaindorf: Knappe Mehrheit für Fusion mit Leibnitz

Die Bevölkerung in Kaindorf an der Sulm im Bezirk Leibnitz ist am Sonntag gefragt worden, ob sie mit der Bezirkshauptstadt Leibnitz fusionieren will - und es gab eine äußerst knappe Mehrheit von drei Stimmen für eine Fusion.

35,68 Prozent der Wahlberechtigten stimmten in Kaindorf an der Sulm ab - 782 Wähler, so der Kaindorfer Bürgermeister Kurt Stessel (ÖVP): „Es war ein extrem knappes Ergebnis: 391 Ja-Stimmen, 388 Nein-Stimmen und drei ungültige.“

Gemeinderat stimmt am Mittwoch ab

Stessel hätte sich ein eindeutigeres Ergebnis gewünscht und auch erwartet - jetzt sei der Gemeinderat am Zug: „Wir haben in der zuletzt abgehaltenen Gemeinderatssitzung vereinbart, dass wir uns bei einer Wahlbeteiligung unter 50 Prozent als Gemeinderat selbst ein Bild darüber machen wollen, wie wir uns künftig sehen - diese Sitzung wird es am Mittwoch geben. Es sind zwar nur drei Stimmen mehr, ich nehme aber an, dass der Gemeinderat sich daran halten wird.“ Denn für den freiwilligen Zusammenschluss bis Ende September gibt es vom Land 50.000 Euro Fusionsprämie pro Gemeinde.

Leibnitzer Bürgermeister überrascht von Abstimmung

Der Bürgermeister von Leibnitz, Helmut Leitenberger (SPÖ), kann nicht nachvollziehen, warum in Kaindorf überhaupt abgestimmt wurde - grundsätzlich sei der Zusammenschluss mit Leibnitz die Entscheidung des Gemeinderates, weil dieser ja auch verantwortlich für die budgetären Angelegenheiten zeichne.

Prinzipiell sei die Landkarte rund um Leibnitz ohnehin schon vorgegeben, heißt es von den beiden Bürgermeistern: Ob freiwillig oder nicht, dürften Kaindorf und Seggauberg, das nicht fusionieren will, mit Leibnitz zusammengehen - die neue Stadt Leibnitz hätte dann 11.500 Einwohner.

Treglwang für Eigenständigkeit

Auch in der 360-Einwohner-Gemeinde Treglwang im Bezirk Liezen wurde am Sonntag über den Zusammenschluss mit Gaishorn abgestimmt. Laut dem Grünen Landtagsclub beteiligten sich mehr als 50 Prozent der Bevölkerung an der Befragung und sprachen sich mit 72 Prozent deutlich für die Eigenständigkeit Treglwangs aus.