Laserakupunktur für Babys suchtkranker Mütter

Die Grazer Universitätsklinik erleichtert Babys suchtkranker Mütter mittels Laserakupunktur den Start ins Leben. Das Verfahren gibt es in Graz seit 2008. Mittlerweile wurde es ausgebaut. Die klinischen Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse.

Baby

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Bis zu fünf Tage weniger Entzug

Babys von suchtkranken Müttern müssen nach der Geburt einen kalten Entzug durchmachen. Die Babys schreien und toben. Sie haben starke Durchfälle oder bekommen sogar Krampfanfälle. Man spricht von NAS - neonatalen Entzugssysdrom.

Entzug dauert kürzer

Wolfgang Raith von der Uniklinik Graz hilft diesen Kindern. Der Neonatologe und Studienleiter behandelt sie seit 2008 zusätzlich mit Laserakupuntur. „In den letzten Jahren waren 30 Kinder bei uns mit dem Entzugssyndrom. Alle diese Kinder haben als Basistherapie die Morphintherapie also die medikamentöse Therapie bekommen und 15 aus dieser Gruppe wurden akupuntiert. Und es hat sich gezeigt, die Kinder, die akupuntiert worden sind zusätzlich, haben weniger Entzugssymptome gehabt, haben weniger Medikamente gebraucht und haben einen kürzeren Entzug gehabt“, so Raith.

Die klinische Studie, die österreichweit einzigartig ist, zeigt, dass sich der Entzug mit Akupuntur um mindestens fünf Tage verkürzt. Sozialarbeiter betreuen Mutter und Baby weiter. Die Kinder werden bis zum Schuleintritt untersucht.

Konzept erweitert

In Graz wurde die Laserakupuntur für Babys suchtkranker Mütter sogar verbessert. „Es hat sich etabliert, dass abhängigskeitskranke Menschen gegen den Entzug bei den Ohren akupuntiert werden. Und wir haben das Konzept mit Körperakupunktur erweitert. Bei den Händen und den Füßen gibt es Punkte, die entkrampfend wirken“, so Raith.

Gespräche mit anderen Spitälern

Die Studienergebnisse wird Wolfgang Raith Anfang Dezember bei der ICMART, einem internationalen Akupunktur-Kongress in Wien, präsentieren. Die Studie läuft weiter. Mit den Universitätsspitälern in Wien und Salzburg gibt es bereits Gespräche.

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