WK: Zu viele Sonderbeauftragte in Betrieben

76 verschiedene Themengebiete für Sonderbeauftragte gibt es in den steirischen Betrieben. Die Wirtschaftskammer will die Liste „evaluieren“ und fordert, dass der Gesetzgeber einen Beitrag zu den Kosten leistet, die durch die Sonderbeauftragten entstehen.

Die steirische Wirtschaftskammer fordert, dass die Zahl der Beauftragten für Spezialthemen in Betrieben verringert wird. In einer Studie wurde eine Liste aller Beauftragten erstellt. Dabei ist man auf 76 verschiedene Beauftragte gekommen. Nun fordert man bei der Wirtschaftskammer, dass diese Liste neu überarbeitet wird.

Beauftragtenliste überdenken

Sieht man sich die Liste der Beauftragten an, die die Wirtschaftskammer erstellt hat, dann findet man unter anderem Beauftragte für Abwasser, für Stauanlagen, für Kessel, für Verwaltung oder auch für biologische Sicherheit. Darauf, welche gestrichen werden sollen, will sich WK-Präsidenten Josef Herk nicht festlegen. Er will die gesamte Liste überdenken: „Wir glauben einfach, dass diese gesamte Liste evaluiert werden müsste. Das beginnt bei A wie Arbeitspsychologen, bis zum Abwasser-, KFZ-, Klimaanlagenbeauftragten. Hier muss man einmal schauen, wie viele dieser Beauftragten auch im täglichen, normalen Arbeitsprozess durchgeführt werden können.“

Vorgaben „übererfüllt“

Außerdem ist man der Meinung, dass nicht jeder Bereich und jede Tätigkeit durch einen Beauftragten und durch eine gesetzliche Maßnahme geregelt werden müsste. Laut dem Studienautor, Ewald Verhounig vom Institut für Wirtschaftsentwicklung der Steirischen Wirtschaftskammer, würde Österreich die Erfordernis an Beauftragten „übererfüllen“. Es gebe schließlich auch internationale Grundlagen als Basis für das Beauftragtenwesen - „und da stellen wir fest, dass Österreich auch da wieder einmal ‚golden plaiting‘ betreibt und das auch mit ein Grund dafür ist, dass die Belastung in Österreich deutlich höher sein dürfte, als das im internationalen Maßstab der Fall ist.“

Kostenbeteiligung des Gesetzgebers

Laut Schätzungen der steirischen Wirtschaftskammer kosten die Beauftragten, die einerseits aus der Stammbelegschaft, andererseits aber auch extern beschäftigt werden, die steirischen Betriebe im Jahr zwischen 120 und 150 Millionen Euro. Die Wirtschaftskammer fordert nun, dass die Liste neu überarbeitet wird, und dass ein Teil der entstehenden Kosten vom Gesetzgeber übernommen wird.

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