Roche-Abzug verzögert sich

Vor drei Jahren hat der Pharmakonzern Roche angekündigt, seinen Standort in Graz bis Ende 2013 zu schließen, doch diese Pläne verzögern sich deutlich: Endgültig Schluss dürfte nun erst mit Ende 2014 sein.

Das milliardenschwere Sparprogramm des Schweizer Pharmariesen sieht vor, den Grazer Standort schrittweise zu schließen - allerdings mit deutlichen Verzögerungen, weil es länger als erwartet dauert, Geräte und Know-How zum Firmenhauptsitz nach Rotkreuz in der Schweiz zu verlagern, sagt Roche-Geschäftsführer Ulrich Kanter.

Ungewöhnlich lange „Transferzeit“

Von den ursprünglich 400 Mitarbeitern werden es mit Jänner 2014 nur noch 130 sein. Nur ein Bruchteil davon wird in die Schweiz gehen, für die übrigen ist eine Arbeitsstiftung eingerichtet, auch ein Sozialplan ist vorgesehen.

„Der Transfer dauert mittlerweile schon drei Jahre - für einen Transfer, für eine Standortschließung eine ungewöhnlich lange Zeit -, und es ist extrem schwer, die Mitarbeiter über diesen langen Zeitraum motiviert zu halten“, so Kanter. Derzeit sind es vor allem noch Angestellte in der Verwaltung, die in Graz tätig sind; die Produktion von Spezialgeräten wurde bereits stark zurückgefahren.

Weiter Zusammenarbeit mit Humantechnologiecluster

Mit dem steirischen Humantechnologiecluster will man weiterhin stark zusammenarbeiten, sagt der Firmenchef: Der Pharmakonzern werde weiterhin Mitglied im Cluster sein und Forschungsprojekte unterstützen. Eine Initiative mit Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) sei bereits ins Leben gerufen worden: „In diesem Zusammenhang werden wir natürlich auch weiterhin an Forschungskooperationen mit Universitäten, Fachhochschulen etc. in der Steiermark Interesse haben, interessiert sein, und wir haben über den Cluster natürlich auch weiterhin die Plattform, auf diese Institutionen zuzugreifen“, sagte Kanter.

Das 10.000 Quadratmeter große Areal bei den Grazer Reininghausgründen, das Roche gehört, soll verkauft werden - Verhandlungen würden bereits laufen, so Kanter.

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