Förderabstriche bringen Künstler in Not

Wie dünn ist die Kultursuppe? Das hat sich die IG Kultur Steiermark gefragt und die Landes-Förderungen der vergangenen zwei Jahre untersucht: Demnach sind die Förderungen um fast ein Fünftel gesunken. Viele Künstler würde das in finanzielle Not bringen, teils sogar in die Armut treiben.

In der steirischen Kulturszene ist in den vergangenen zwei Jahren mehrfach der Sparstift angesetzt worden. Insgesamt sank das Kulturbudget um elf Prozent, die Förderungen wurden sogar um 18 Prozent gekürzt.

Suppe wird immer dünner

Die Suppe für freie Kulturschaffende werde damit immer dünner, so das Fazit der IG Kultur Steiermark, die die Landesförderungen genauer unter die Lupe genommen und am Dienstag in Graz die Ergebnisse präsentiert hat: „Wir haben gehofft, dass 2012 das Budget nicht weiter sinkt, es ist aber leider auf das Niveau von 2008 gesunken. Wir befürchten, dass die Kulturförderungen soweit sinken, dass irgendwann kein freier Fördertopf mehr übrig bleiben wird“, sagt Anita Hofer, Obfrau der IG Kultur.

Viele Künstler armutsgefährdet

Das bringe vor allem die freie Künstlerszene in Not, die mit steigenden Fixkosten zu kämpfen habe und weit unter dem normalen Lohnniveau bezahlt werde. Viele würden überhaupt ehrenamtlich arbeiten, sagt Hofer: „Das sind über 211.000 Ehrenamtsstunden von 200 Kultureinrichtungen in der Steiermark. Das gibt eine Summe von 2,7 Millionen Euro, wenn man einen Stundensatz von 13 Euro rechnet.“

Eine Studie des Kulturministeriums macht die präkere Lage noch deutlicher: Demnach sind bereits 37 Prozent der Kunstschaffenden armutsgefährdet, 40 Prozent der 200 Kulturinitiativen sind verschuldet. Hofer schließt daher nicht aus, dass einige Einrichtungen künftig zusperren werden müssen.

„Land muss Farbe bekennen“

Auch an der Förderverteilung übt die IG Kultur Kritik: Denn den größten Teil der Gelder würden die Landeskultureinrichtungen wie etwa das Universalmuseum oder das Schauspielhaus bekommen, für die freie Szene seien unterm Strich gerade einmal 30 Prozent reserviert, sagt Hofer: „Es geht darum, dass das Land Farbe beknnen muss, ob sie Kultur im Land haben will oder nicht.“

Bei acht Einrichtungen, wie etwa dem Forum Stadtpark, komme auch noch die Vetragsunsicherheit dazu, sagt Hofer - ihnen werde von der Stadt Graz derzeit nur ein Vertrag für 2014 versprochen.

Budgeterhöhung gefordert

Um in der Steiermark auch weiterhin ein reges Kulturleben zu gewährleisten, sei es laut Hofer daher dringend nötig, die Förderungen wieder anzuheben: „Wir fordern eine Budgeterhöhung auf mindestens zwei Prozent des Gesamthaushalts. Im Moment sind wir bei einem Prozent.“ Auch von der künftigen Bundesregierung fordert Hofer, die Kultur stärker im Regierungsübereinkommen zu verankern.

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