Uni Graz untersuchte Theaterbegriffe im Alltag

Vom „Lampenfieber“ zur „Koryphäe“ - Wörter, die im Alltag regelmäßig verwendet werden, ihre Wurzeln aber in der Welt des Theaters haben. Hunderter weiterer Beispiele dieser Art hat sich nun ein Student der Uni Graz gewidmet.

Mehr als 200 Ausdrücke sind es, die der Grazer Germanistikstudent Jakob Reichsöller für seine Abschlussarbeit zusammengetragen und analysiert hat. Sie alle finden ihren Ursprung im Theater, haben mittlerweile aber auch Niederschlag im alltäglichen Sprachgebrauch gefunden.

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Schauspielhaus Graz

„Bretter, die die Welt bedeuten“

Vom Blackout zur Koryphäe

Bei vielen Wörtern ist die Nähe zum Theater auch für Laien leicht zu erahnen - dazu zählen etwa das „Lampenfieber“, das man nicht nur vor einem Auftritt, sondern auch vor einer Prüfung haben kann, oder Wendungen wie „eine Szene machen“ oder „eine Mordsspektakel veranstalten“. Nicht ganz so schnell erkennbar ist die Nähe zur Bühne bei der „Koryphäe“ - in der Antike noch der Chorführer der griechischen Tragödie, heute eine Bezeichnung für eine Person mit besonderem Fachwissen.

Und auch das „Blackout“ - heute Begriff für einen kurzzeitigen Gedächtnisverlust - kommt aus der Theatersprache, erklärt Reichsöller: „Zwischen Szenenwechseln oder am Ende des Stücks werden zuweilen die Lichter abgedreht. Das plötzliche ‚Verschwinden‘ der Bühne führte zur Verwendung des Begriffs in seiner heutigen Form“, erläutert Reichsöllner.

Weitere deutsche Wortschätze

Die 400 Seiten starke Analyse des Grazer Studenten ist aber nicht nur Abschlussarbeit, sondern der bereits achte Teil eines großen Projekts, das sich „Deutsche Wortschätze“ nennt und in dem auch Begriffe aus anderen Bereichen, etwa aus dem Sport oder aus der Religion analysiert wurden. Sämtliche Ergebnisse sind online abrufbar.

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