Protestmarsch: 300 Lehrer auf der Straße
Fahrradklingeln, Megafone und Stimmgewalt – das alles haben die steirischen Lehrer zum Protestmarsch gegen das neue Lehrerdienstrecht in der Grazer Innenstadt mitgebracht. Unterbrochen wurden die Parolen immer wieder von Schweigeminuten für eine „erstarrte Bildung“, wie Johann Schögler vom BORG in der Grazer Monsbergergasse sagt.
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Kein „wilder Streik“
„Dieses Dienstrecht führt dazu, dass die Bildung ganz entscheidend hinuntergefahren wird, dass die Allgemeinbildung praktisch keinen Wert mehr hat, dass auch die Fachbildung ganz hintangestellt werden wird“, so Schögler. Streik sei der Protestmarsch jedoch keiner, sondern eine Versammlung außerhalb der Dienstzeit. "Es ist kein Streik. Diejenigen, die jetzt keinen Unterricht haben, die sind da. Es ist nicht so, dass wir selbst einen Streik ausrufen können, weil das dann als ‚wilder Streik‘ deklariert wird“, sagte Schögler.
Lehrer-Anwärter betroffen
Nicht nur aktive Lehrer waren vor der Grazer Oper, um zu demonstrieren, auch Lehramtsstudenten – die angehenden Lehrer – waren vertreten. Für Patricia zum Beispiel, kurz vor dem Abschluss ihres Studiums, wird das neue Lehrerdienstrecht dazu führen, dass für jedes einzelne Kind in der Klasse weniger Zeit bleibt. Die angehenden Lehrer sind außerdem von niedrigeren Hochstgehältern, aber auch von höheren Einstiegsgehältern betroffen.
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Am Dienstag soll das Gesetz dazu von der Regierung beschlossen werden. Für BORG-Lehrer Schögler ist klar: „Wir fordern, dass dieses Dienstrecht - auch, wenn es abgestimmt wird - zurückgezogen wird. Es darf nicht umgesetzt werden."
Streitpunkt Arbeitszeiterhöhung
Seit Monaten ist das Lehrerdienstrecht das dominierende Gesprächsthema in den steirischen Konferenzzimmern. Es bringt unter anderem eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung auf 24 Stunden - mit Ausnahmen. Zudem soll sich die Bezahlung ändern - ein höheres Einstiegsgehalt, dafür niedrigere Höchstgehälter - mehr dazu in Neues Dienstrecht „verschlechtert“ Unterricht (20.11.2013).