Spritze verwechselt: Opfer gestorben

Jener Patient bei dem vor drei Wochen eine Spritze verwechselt worden war, ist nun im Spital an den Folgen der fatalen Verwechslung gestorben. Die Leiche wurde beschlagnahmt, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

In einer knappen Aussendung des LKH Graz hieß es am Montag: "Der Patient, bei welchem vor drei Wochen im Rahmen der Behandlung die Injektionen verwechselt wurden, ist heute aufgrund der gesundheitlichen Schäden verstorben. Auf Wunsch der Angehörigen werden seitens des LKH Graz dazu keine weiteren Stellungnahmen abgegeben. Die Medien werden ersucht, diesen Wunsch der Angehörigen zu respektieren.

Ärztin passierte Verwechslung

Bei dem Opfer handelt es sich um einen bekannten Grazer Unternehmer, der aufgrund seiner Leukämieerkrankung im LKH zuletzt ambulant behandelt wurde. Er sollte sich einer weiteren Therapie unterziehen. Bei der ambulanten Behandlung soll es dann zu dem verhängnisvollen Fehler gekommen sein: Der Grazer hätte zwei Spritzen bekommen sollen - eine in die Armvene, die zweite in das Rückenmark. Die behandelnde Ärztin dürfte allerdings die Spritzen verwechselt und jene, die für den Arm bestimmt war, in den Rücken injiziert haben - mehr dazu in Falsche Spritze: LKH spricht von unfassbarem Fehler (11.12.2013) und in Spritze verwechselt: Menschliches Versagen (12.12.2013).

Leiche beschlagnahmt

Die Leiche wurde von der Staatsanwaltschaft Graz beschlagnahmt: „Wir geben eine Obduktion in Auftrag“, sagte Sprecher Hansjörg Bacher; die Ermittlungen werden nun nicht mehr wegen fahrlässiger Körperverletzung, sondern wegen fahrlässiger Tötung geführt.

Bacher meinte, dass noch keine inhaltlichen Erkenntnisse beim Ermittlungsverfahren vorliegen würden. Die Erhebungen seien umfangreich und müssten erst fertig geführt werden. Kritik übte er allerdings am LKH Graz, das die Staatsanwaltschaft nicht gleich über den Tod des Patienten Montagnachmittag informiert haben soll: „Wir haben es selbst aus den Medien erfahren“, sagte der Sprecher.