Nach Winterschäden: Mehr Strom unterirdisch

Der Wintereinbruch hat mit umstürzenden Bäumen für viele Stromausfälle gesorgt. Nun sollen in der Steiermark immer mehr Stromleitungen unterirdisch verlegt werden. Der Energie Steiermark kostet das jährlich rund 70 bis 80 Millionen Euro.

Vereiste Stromleitung

APA/Kelag

Energie Steiermark will investieren.

Noch immer sind 150 Techniker der Energie Steiermark im Einsatz, um die Schäden durch den Wintereinbruch zu beheben, doch das wird noch Wochen dauern. Die Schadenssumme geht in die Millionen Euro - mehr dazu in Millionenschäden durch Winterwetter.

"Dort, wo technisch machbar

Die Energie Steiermark will nun reagieren und mehr Stromleitungen unter der Erde verlegen. Bereits zwei Drittel aller Stromleitungen sind in der Steiermark unterirdisch verlegt, das sei aber noch zu wenig, sagt Urs Harnik von der Energie Steiermark: „Nahezu jede neue Stromleitung, die wir in der Steiermark installieren, kommt schon unter die Erde, dort, wo es technisch machbar ist.“

Freileitungen seien vor allem dort, wo sie durch Waldstrecken führen, besonders gefährdet - eine Schneise, die ausreichend Schutz bietet, müsste theoretisch 100 Meter breit sein.

Neuerliche Überprüfung

Aber nicht nur neue, auch bereits bestehende Leitungen sollen künftig unter der Erde verlegt werden. „Die aktuellen Schadensfälle geben natürlich Anlass, das noch einmal zu überprüfen, wo schon jetzt eine Veränderung möglich ist. Aber im unwegsamen Gelände, im bergigen Gebiet ist das nicht so einfach, das würde umfangreiche Grabungsarbeiten bedeuten“, so Harnik; das sei mitunter ein erheblicher Eingriff in die Natur.

Keine Auswirkung auf Strompreis

Insgesamt wendet die Energie Steiermark pro Jahr rund 70 bis 80 Millionen Euro für die Instandhaltung und auch die Umrüstung des Stromnetzes auf; dass der Strom dadurch teurer wird, schließt Harnik aus: „Hier gibt es keine Auswirkungen auf die Netzgebühren. Die Investitionen in das Stromnetz werden auch in den kommenden Jahren in keinem Zusammenhang mit Stromgebühren stehen.“

Die massiven Schäden der vergangenen Tage werden allein bei der Energie Steiermark mehrere Millionen Euro betragen, aber auch das wird sich nicht auf den Strompreis auswirken, so Harnik.

Österreichweit sind laut E-Control 68,8 Prozent (163.397 km) aller Stromleitungen verkabelt, 31,2 Prozent (73.995 km) sind Freileitungen. Bei 380-kV-Leitungen sind 1.363 km als Freileitung und 55 Kilometer im städtischen Bereich als Kabelleitung verlegt. Die Trassenlänge bei 220-kV-Leitungen beläuft sich auf 1.854 km (frei) und 3 km (Kabel) und bei 110-kV-Leitungen auf 6.010 km (frei) und 516 km (Kabel). Bei den 1 kV- bis 100 kV-Leitungen sind 28.252 km (frei) und 37.741 km (Kabel) und bei 1 kV und darunter sind 36.526 km (frei) und 125.083 km (Kabel).

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