Öffis sollen empfindlich teurer werden
Dass die Verkehrsunternehmen die Ticketpreise einmal im Jahr erhöhen, ist vertraglich vorgesehen, meist passiert das Anfang Juli.
Verbund: Ausmaß der Erhöhung noch nicht fix
Eine Preiserhöhung werde es auch heuer geben, bestätigt Reinhard Hofer vom steirischen Verkehrsverbund, noch sei aber weder sicher, ob diese Erhöhung tatsächlich im maximalen Ausmaß von 3,5 Prozent beschlossen werde bzw. wie die Erhöhung auf die einzelnen Fahrpreise aufgeteilt wird - das soll laut Hofer Mitte März in den entsprechenden Gremien des Verkehrsverbundes entschieden werden.
ORF.at/Zita Köver
Pendlerinitiative: „Sauerei“
Dennoch geistern erste Zahlen herum: So soll die Jahreskarte der Graz Linien um 19 Euro auf 407 Euro steigen. Für den Obmann der steirischen Pendlerinitiative Franz Gosch wäre das wörtlich eine „Sauerei“, „denn in den letzten beiden Jahren haben wir Erhöhungen bei den Tarifen von zehn Prozent zu verkraften gehabt, jetzt wieder eine Erhöhung von mehr als drei Prozent. Wir wissen ganz genau, dass die Löhne und Gehälter wesentlich weniger steigen, das heißt, hier kommt es zu einem Netto-Einkommensverlust für alle Pendler“.
„Die treuesten Kunden bestraft“
Bestraft werden nach Meinung von Franz Gosch die treuesten Kunden, „denn diejenigen, die eine Jahreskarte kaufen, die gehören zu den Stammkunden, und ich denke, hier muss auch eingegriffen werden. Ich werde versuchen, auf politischer Ebene Unterstützung zu bekommen, denn irgendwann muss dieser eklatante Preisanstieg einmal gestoppt werden“.
Höhere Kosten, besseres Angebot
Der Verkehrsverbund argumentiert die Preiserhöhungen mit steigenden Lohn- und Energiekosten sowie mit einer Verbesserung des Angebotes bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Vor allem letzteres lässt die Pendlerinitiative so nicht gelten: In bestimmten Bereichen wie etwa bei den Postbussen sei das Angebot sogar zurückgenommen worden, so Gosch.
Kritik kommt auch von Jakob Holzer vom Verein Fahrgast: Preiserhöhungen im Rahmen der Inflationsanpassung seien zwar in Ordnung, allerdings würde der Verkehrsverbund stets die Preiserhöhung in vollem Ausmaß ausreizen.