Frauen bei Firmengründungen voran

Die Zahl der Unternehmerinnen in der Steiermark wächst: Bereits zwei von drei Firmengründungen sind weiblich - und das nicht nur in „typischen Frauenbranchen“.

Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, sieht diesen Trend sehr positiv: “Das ist ein sehr starkes Zeichen, und wir sehen auch in der Statistik der letzten fünf Jahre, dass der Anteil der Unternehmerinnen um 16 Prozent gestiegen ist.“

Trend quer durch alle Branchen

Diese Entwicklung betrifft nicht etwa nur Dienstleistungsunternehmen wie Fußpflege oder Kosmetik, sondern auch „klassische Männerbereiche“ wie EDV oder Technik - für Herk ein Zeichen, dass die Frauen in der Steiermark gut ausgebildet sind.

Zu den weiblichen Motiven einer Firmengründung sagt er: „Frauen sehen das als wichtigen Schritt in Richtung Flexibilität für die Vereinbarkeit Familie und Beruf. Und natürlich gibt es auch die Motivation, für sich selbst verantwortlich zu sein, die eigene Chefin."

Kinderbetreuung immer noch Hürde

Doch gerade die Vereinbarkeit von Beruf und Familie funktioniert laut Adelheid Moretti, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, in der Steiermark oft schlecht: „Was wir brauchen, ist eine flexible und leistbare Kinderbetreuung, weil nur, wenn wir die Kinder gut betreut wissen, können wir uns auch intensiver um unsere Betriebe kümmern.“

Probleme vor allem auf dem Land

Das Angebot an Kindergärten und Krippen müsse also ausgebaut werden, so Moretti: „Wir haben da vor allem im ländlichen Raum ein sehr großes Problem. Aber andererseits brauchen wir natürlich auch andere Öffnungszeiten, denn Frauen beginnen ja nicht immer um 8.00 Uhr früh zu arbeiten, und sie kommen auch nicht alle um 16.00 oder 17.00 Uhr nach Hause.“ Darüber hinaus brauche es Betreuungsmöglichkeiten für Randzeiten wie Abende oder Wochenenden – und die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibler zu gestalten, um Arbeitstage zu blocken.

70 Prozent der Frauen erwerbstätig

Allen gut gemeinten Appellen zum Frauentag zum Trotz: Die Situation von Frauen auf dem heimischen Arbeitsmarkt wird nur langsam besser. Die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-Jährigen liegt hierzulande bei 70,3 Prozent und damit deutlich höher als der EU-Schnitt, das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen ist aber in der Union nur in Estland höher - mehr dazu in Höher gebildet, schlechter entlohnt (news.ORF.at)

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