Grazer Rektoren-Legende Otto Kolleritsch ist 80
Otto Kolleritsch wurde am 17. März 1934 im südsteirischen Brunnsee geboren. Nach einem Klavier- und Musiktheoriestudium sowie den Studien der Philosophie und der Musikwissenschaften dissertierte der jüngere Bruder des Grazer Autors Alfred Kolleritsch an der Universität Graz zum Thema „Thomas Mann und die Musik“. Ab 1970 leitete er das Institut für Wertungsforschung und kritische Musikästhetik an der Grazer Kunstuniversität, wo er 2002 emeritierte.
24 Jahre an der Spitze der Kunstuni
In insgesamt sechs Perioden von 1979 bis 1987 sowie von 1991 bis 2007 stand er der heutigen KUG als Rektor vor. In diese Zeit fällt die Erhebung der Hochschule zur Universität und Neubauten (Brandhofgasse, Theater im Palais) bis zum MUMUTH, das Übungs- und Veranstaltungsgebäude für Orchester-, Chor- und Ensembleproduktionen, für dessen Verwirklichung sich Kolleritsch jahrzehntelang eingesetzt hat. „Keine Überzeugung für die letztgültige halten, aber für seine Ziele immer wieder neuen Anlauf nehmen“, so formulierte er noch zu Amtszeiten sein Lebensmotto.
APA/Alexander Wenzel/KUG
Großen Wert hat der Rektor, der bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2002 Wertungsforschung und kritische Musikästhetik lehrte, auch auf den Ausbau der internationalen Beziehungen gelegt.
Vielfach ausgezeichnet
Für seine Verdienste in der Musikwissenschaft und der universitären Kunstausbildung im Sinne der von ihm vertretenen Kritischen Ästhetik wurde Kolleritsch 1999 zum „Dr. hc“ der rumänischen Musikakademie Klausenburg (Cluj) ernannt; seine Leistungen wurden aber auch mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, dem Josef Krainer-Preis und dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern gewürdigt.
Am Montag, dem 80. Geburtstag von Kolleritsch, wird zu Ehren des emeritierten langjährigen Rektors im Florentinersaal ein Symposium unter dem Titel „Kritische Ästhetik zwischen künstlerischer Praxis und Forschung mit der Kunst“ abgehalten. Das Symposium, in dem es um Musikästhetik, Wertungsforschung und die Verdienste des Jubilars selbst geht, hat seinen Titel dem neuen, kurz vor der Veröffentlichung stehenden Buch Kolleritschs entliehen.