Buchmann und Pakesch gegen Essl-Kauf

Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) und Joanneum-Intendant Peter Pakesch haben sich gegen einen Ankauf der Essl-Kunstsammlung durch die Republik ausgesprochen. Die Summe wäre ein zu großer Teil der Kulturförderung.

Seit Tagen wird darüber diskutiert, ob die berühmte Kunstsammlung des bauMax- Gründers Karl-Heinz Essel von der Republik Österreich gekauft werden soll. Essl will damit bekanntlich einen Teil der Schulden der tief in die roten Zahlen geratenen Baumarkt-Kette abzahlen und so Arbeitsplätze sichern - mehr dazu in Essl will Kunst an Republik verkaufen (noe.ORF.at). In der Steiermark regt sich nun Widerstand gegen einen möglichen Ankauf.

Buchmann: Kein Nutzen für die Steiermark

Laut Buchmann würde der Ankauf der Sammlung fast ein Fünftel des Kulturbudgets des Bundes verbrauchen - und das auch auf Kosten der Steiermark: „Wir Steirer erwirtschaften auch einen großen Anteil an der Wertschöpfung Österreichs und bekommen im Normalfall 13 Prozent über den Finanzausgleich zurück, im Kunstbetrieb sind es nur vier Prozent. Wenn jetzt wieder neue Ankäufe in Wien getätigt werden, nutzt das nicht der Steiermark. Ich bin daher strikt gegen diesen Ankauf."

„Es muss nicht immer der Steuerzahler einspringen“

Auf die Frage, ob der Kulturlandesrat die Sammlung Essl als nicht so wertvoll ansieht, dass sie in den österreichischen Kunst- oder Kulturschatz einverleibt werden sollte, sagt Buchmann: "Da gibt es berufenere Quellen als mich, die das in den letzten Tagen schon zum Ausdruck gebracht haben. Ich glaube, dass eine solche Sammlung auch am Markt veräußerbar ist – es muss nicht überall der Steuerzahler einspringen.“

Summe zu „gigantisch“ für Pakesch

In eine ähnliche Richtung geht auch die Äußerung von Peter Pakesch, dem Intendanten des Universalmuseums Joanneum: „Ein Aspekt ist folgender: Die Summe, die da im Raum steht, ist eine gigantische, bei der alle österreichischen Museen in den letzten Jahren geträumt hätten, nur einen Bruchteil davon zur Verfügung zu haben. Die Sammlung ist sicher eine spektakuläre Privatsammlung, allerdings auch eine sehr subjektive Sammlung, die nicht wirklich einen musealen Zuschnitt hat." Mittel für Ankäufe modernen Kunst sollten laut Pakesch sinnvoll verwendet werden; bei der Sammlung Essl sei dies nicht gegeben.

Auch in Niederösterreich regt sich Widerstand gegen einen Kauf. Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) kann sich eine Zusammenarbeit vorstellen, mehr aber nicht: „Kooperation selbstverständlich ja, Ankauf nein.“ - mehr dazu in Pröll: Nein zu Sammlung Essl (noe.ORF.at).