Starker Anstieg bei Frauenarbeitslosigkeit

Auch im März ist die Arbeitslosigkeit in der Steiermark weiter gestiegen, das Plus fällt aber deutlich geringer aus als im Bundesschnitt. Die Problembereiche sind die hohe Arbeitslosigkeit bei den Frauen und den über 50-Jährigen.

Österreichweit stieg die Zahl der Arbeitslosen um rund zehn Prozent - mehr dazu in Arbeitslosigkeit weiter gestiegen (news.ORF.at) -, in der Steiermark waren es drei Prozent: Exakt 42.851 Steirer waren im März arbeitslos gemeldet.

Baubranche entwickelt sich günstig

Das Arbeitsmarktservice (AMS) spricht dennoch von einem Hoffnungsschimmer - im Industriebereich stieg die Arbeitslosigkeit nämlich nicht mehr; bei den Männern ging die Zahl der Arbeitslosen insgesamt sogar um 1,7 Prozent zurück, sagt AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe: „Wir haben eine überraschend positive Entwicklung bei der Männerarbeitslosigkeit. Der Bau entwickelt sich sehr günstig. Wir haben schon sehr lange schönes Wetter, die Baubetriebe haben früher zu arbeiten begonnen, das entlastet den Arbeitsmarkt jetzt.“ Die Situation in der Produktion, im Gewerbe und im Handwerk sei gleichbleibend.

Mehr Arbeitslose im Tourismus

Der Anstieg an Arbeitslosen in der Beherbergung und Gastronomie stieg im Vergleich zum März des Vorjahres um fast 24 Prozent

Großraum Graz als Brennpunkt

Anders sieht es bei den Frauen aus: Mit einem Plus von fast elf Prozent gibt es deutlich mehr arbeitslose Frauen als noch vor einem Jahr - das gilt vor allem im Großraum Graz, wo die Arbeitslosigkeit generell stark gestiegen ist: „Das hat ganz eindeutig mit der Branchenstruktur zu tun, wo Frauen arbeiten, im Handel, in den Dienstleistungsbereichen, im Pflegebereich, im Bereich Bildung, im Bereich Kunst“, so Snobe.

Auch der „Frauenreport 2013“ bescheinigt den Steirerinnen keine guten Chancen am Arbeitsmarkt. Das gilt vor allem für jene, die schlecht qualifiziert sind und sich lange der Kinderbetreuung widmen - mehr dazu in AMS kämpft gegen Frauenarbeitslosigkeit (6.3.2014).

AMS-Formular mit Kugelschreiber

ORF.at/Zita Köver

Die Zahl der offenen Stellen ist um zehn Prozent zurückgegangen

Ostern als Ursache

Während die Jugendarbeitslosigkeit zurückgeht, ist es für die über 50-Jährigen nach wie vor problematisch, einen neuen Job zu finden - in dieser Gruppe sind um fast 14 Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor einem Jahr: „Das hat einen sehr einfachen Grund, nämlich einen saisonalen Effekt. Heuer fällt Ostern relativ spät, die Betriebe haben nicht so lange offen, daher sind jetzt im März die Saisonarbeitskräfte schon in die Arbeitslosigkeit geschickt worden. Es verteilt sich sonst auf zwei Monate, jetzt haben wir das komprimiert in einem Monat.“ Das sei auch einer der Gründe für den österreichweit starken Anstieg der Arbeitslosigkeit um 9,8 Prozent, so Snobe.

Arbeitslosigkeit in Gröbming gestiegen

Bei der Arbeitslosigkeit nach Regionen stieg die Arbeitslosigkeit in Gröbming mit knapp über 25 Prozent am stärksten an - Grund dürfte hier das Ende der Wintersaison sein. Vor allem durch die Ski-Weltmeisterschaft gingen hier im Vorjahr die Zahlen während der Monate Dezember, Jänner und Februar zurück, teilweise musste sogar auf Arbeitskräfte aus Kroatien und Ungar zurückgegriffen werden.

In Graz gab es um 12,4 Prozent, in Liezen um 10,9 Prozent mehr Arbeitslose; in Mureck ging die Arbeitslosigkeit um fast 14 Prozent zurück, ebenso in Leoben mit 12,6 Prozent, und in Deutschlandsberg gab es im März um etwa zehn Prozent weniger Arbeitslose.

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