Boom bei Imker-Kursen in der Steiermark

Das Interesse an Imker-Ausbildungen in der Steiermark hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Grund dafür ist nicht zuletzt die Debatte um das Bienensterben: Viele haben das Gefühl, selbst für den Erhalt der Bienen sorgen zu müssen.

Mit einem eigenen Bienenschutzprogramm will Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) bis 2017 die Ursachen für das Bienensterben in Österreich klären. Ein Grund dafür dürfte der Einsatz von bestimmten Pflanzenschutzmitteln sein - mehr dazu in Bienensterben: Land verbietet Pestizide (15.5.2013).

Fast 250 Kursanfänger - Angebot verdoppelt

Rund 100 Steirer absolvierten im Schnitt in den vergangenen Jahren eine Ausbildung zum Imker - heuer sind es mit knapp 250 mehr als doppelt so viele Neueinsteiger, sagt Maximilian Marek, Präsident des Landesverbandes für Bienenzucht; statt fünf biete man heuer daher zehn Lehrgänge an.

Meist keinerlei Vorkenntnisse vorhanden

Die Diskussion um das Bienensterben habe viele sensibilisiert, die nun selbst zum Schutz der Bienen beitragen wollen, so Marek. Der Großteil habe keinerlei Vorkenntnisse: „Waren es früher Leute, die schon Bienen zu Hause hatten und das vom Großvater oder den Eltern gelernt haben, sind es jetzt Menschen aus allen Schichten. Man muss ja keinen eigenen Bienenplatz haben, es gibt auch Pachtplätze.“

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Mietbienen-Modell problematisch

Grundsätzlich könne jeder die Imkerei betreiben; da Bienen jedoch auf alle Umweltveränderungen sehr sensibel reagieren, ist eine Ausbildung laut Marek wichtig - die Imker-Vertreter wünschen sich sogar verpflichtende Ausbildungen. Das erst jüngst entstandene Modell der Mietbienen halte er in diesem Zusammenhang für problematisch, so Marek: Dabei kann man für zwei Monate einen eigenen Bienenstock mieten und etwa auf dem Balkon deponieren.

Fachwissen jedenfalls nötig

„Bienen brauchen unbedingt Profis, das geht nur mit Ausbildung. Wenn Bienen nicht alle 14 Tage besucht werden, können sie verhungern. Sie können schwärmen oder krank werden, das muss der Imker unter Kontrolle haben. Ansonsten kann es zu Wildwuchs kommen, wo Bienensterben dann wieder ein größeres Thema wird“, so Marek. Die derzeit zehntätige Ausbildung zum Imker kostet pro Tag 35 Euro.

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