Anklagen im Fußball-Wettskandal

In der Causa Fußball-Wettbetrug rund um Dominique Taboga, Sanel Kuljic und andere Personen hat die Staatsanwaltschaft Graz am Montag Anklage erhoben. Nähere Details zu Namen und Anklagepunkten sollen in den nächsten Tagen folgen.

Laut Informationen der Staatsanwaltschaft Graz wurde am Montag im Strafverfahren gegen Dominique Taboga, Sanel Kuljic und weitere Personen im Zusammenhang mit der Manipulation mehrerer Fußballspiele am 14. April beim Landesgericht für Strafsachen Graz Anklage gegen mehrere Personen erhoben - mehr dazu in Wettaffäre Taboga erfasst die Steiermark (29.11.2013).

Details noch nicht veröffentlicht

Da die Anklagen den betroffenen Personen zum Zeitpunkt der Meldung noch nicht zugestellt worden waren, konnten am Montagnachmittag noch keine näheren Angaben zu deren Namen und den genauen Anklagepunkten erfolgen. Dies wird voraussichtlich erst in den nächsten Tagen passieren.

Eine der Schlüsselfiguren ist der ehemalige Grödig-Profi Dominique Taboga, der mittlerweile von der österreichischen Fußball-Bundesliga „auf Lebenszeit“ gesperrt worden ist - mehr dazu in Bundesliga sperrt Taboga lebenslang (20.2.2014). Der 31-Jährige war nach zwei Monaten Untersuchungshaft Ende Jänner wieder entlassen worden.

Taboga hatte der Polizei im November 2013 geschildert, er sei wegen des entgangenen Wettgewinns unter Androhung von Gewalt gegen sich und seine Familie erpresst worden. Er habe schließlich „etwas unter 30.000 Euro“ an seine Erpresser bezahlt, erklärte er und belastete Ex-Teamspieler Sanel Kuljic (36) sowie den tschetschenischen Konventionsflüchtling Sulim D. (32). Die beiden wurden am 15. November in U-Haft genommen.

Ungereimtheiten bei Aussagen

Taboga wurde inhaftiert, nachdem in seinen Schilderungen Ungereimtheiten aufgetaucht waren. Gegen den ehemaligen Grödig-Kapitän wurde wegen Betrugs in Zusammenhang von Spielmanipulation und Wettbetrug ermittelt, weiters wegen Veruntreuung. So soll Taboga 5.000 Euro aus der Mannschaftskasse des SV Grödig entwendet und in die eigene Tasche gesteckt haben. Wie bekannt wurde, hatte Taboga auch versucht, vier Spieler des Salzburger Vereins in der Saison 2012/13 zur Spielmanipulation anzustiften.

In Graz saßen fünf weitere Verdächtigen - darunter auch Ex-Teamspieler Sanel Kuljic, der sich Anfang April in einer Presseerklärung bei seiner Familie, Fans und „allen sportbegeisterten Menschen“ für seine Beteiligung am heimischen Fußball-Wettskandal entschuldigt hatte - in U-Haft.

Verfahren von Salzburg nach Graz verlegt

Das Verfahren war Ende des Vorjahres von Salzburg nach Graz verlegt worden, da dort gegen einen der Beschuldigten bereits ein Strafverfahren im Zusammenhang mit dem deutschen Wettskandal von 2010 anhängig ist. Auch die Untersuchungshäftlinge wurden verlegt.